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Die Altenberichterstattung geht zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Jahr 1994. Er gibt der Bundesregierung auf, in jeder Legislaturperiode einen Bericht zur Lebenssituation von älteren Menschen in Deutschland zu erstellen. Erarbeitet werden die Berichte von unabhängigen Sachverständigenkommissionen, die mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen besetzt werden.

Im Jahr 2050 ist der Anteil der über 80jährigen in der BRD auf 14% hochgerechnet. Aktuell sind es circa 7%.

Bislang sind folgende Altenberichte zu unterschiedlichen Themen erschienen:

1993     Erster Altenbericht„Die Lebenssituation älterer Menschen in Deutschland"

1998     Zweiter Altenbericht „Wohnen im Alter"

2001     Dritter Altenbericht „Alter und Gesellschaft"

2002     Vierter Altenbericht „Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger – unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen" 

2005     Fünfter Altenbericht „Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen"

2010     Sechster Altenbericht „Altersbilder in der Gesellschaft"

2016     Siebter Altenbericht „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune. Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften".

Den 7. und letzten Altenbericht können Sie sich unter diesem LINK herunter laden.

"Der Siebte Altenbericht ist ein politischer Bericht: Er zeigt auf, welche Rolle die Kommunen für die Gestaltung des Lebens im Alter einnehmen können und einnehmen sollten. Er beschreibt die zum Teil großen Unterschiede zwischen Kommunen und Regionen und analysiert, welche Folgen diese Unterschiede für das Leben im Alter haben. Und er weist auf soziale Ungleichheiten innerhalb der Gruppe der älteren Menschen hin. Teilhabe und Lebensqualität im Alter hängen also nicht nur von bundesweit einheitlich geregelten Strukturen (etwa der Sozialversicherung) ab, sondern in großem Maße auch von der lokalen Infrastruktur und den sozialen Netzen am Wohn- und Lebensort.

Aus verschiedenen Gründen ist es immer weniger selbstverständlich, dass Pflege und Unterstützung innerhalb der Familie erbracht werden. Diese Situation wird durch einen sich bereits abzeichnenden Fachkräftemangel in der professionellen Pflege noch verschärft.

Die Siebte Altenberichtskommission wurde deshalb von der Bundesregierung beauftragt, in ihrem Bericht herauszuarbeiten, an welche lokalen Voraussetzungen die gesellschaftliche Teilhabe und ein gutes Leben älterer Menschen geknüpft sind und unter welchen Bedingungen und auf welche Weise die Kommunen und die lokale Politik Strukturen der Sorge und Mitverantwortung aufbauen und gestalten können. Pflegende Angehörige können durch das Engagement anderer Menschen entlastet werden. Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde sowie freiwillig Engagierte können dazu beitragen, dass auf Unterstützung und Pflege angewiesene Menschen zu Hause gut leben können. Gerade ältere Menschen übernehmen dabei häufig Verantwortung und engagieren sich für andere.

Mehr als zwei Drittel der auf Pflege angewiesenen Menschen in Deutschland werden in privaten Haushalten versorgt; dies entspricht ungefähr 1,86 Millionen Menschen. Der größte Teil davon (etwa 1,25 Millionen) wird ausschließlich durch Angehörige versorgt und etwa 616.000 gemeinsam von Angehörigen und Pflegekräften. Es ist der Wunsch der meisten Menschen, bei Hilfe- und Pflegebedarf im privaten Haushalt und von Angehörigen versorgt zu werden. Aus verschiedenen Gründen ist die familiale Pflege jedoch immer weniger selbstverständlich:

Mit dem demografischen Wandel nimmt die Zahl der erwachsenen Kinder ab, die ihre Eltern pflegen könnten;

die Mobilität in der Gesellschaft nimmt zu, weshalb die Angehörigen seltener am selben Ort wie die auf Pflege angewiesenen Familienmitglieder leben;

immer mehr Menschen leben in Einpersonenhaushalten, dabei entfällt die Option der Partner- pflege im gemeinsamen Haushalt;

die ErwerbsbeteiligungpflegenderAngehöriger nimmt zu, wodurch die Frage der Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit drängender wird.

Der Bericht untersucht auch Wohnsituation, Mobilität und nachbarschaftliches Leben. "

(Zitat aus dem Bericht)