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Ganz klar ist: Ältere Menschen haben mit Covid-19 ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sowie ein hohes Sterberisiko. Aber: Ein ebenso hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben Menschen mit den sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck. Natürlich braucht es nicht viel Phantasie, um das nachvollziehen zu können. Je belasteter ein Körper mit bereits bestehenden auch chronischen Erkrankungen ist, umso schwerer fällt es diesem Körper, sich gegen Covid-19 zu wehren. Der SZ-Autor Berit Uhlmann legt in seinem Artikel „Doppelte Pandemie" vom 6./7. März 2021 in der Süddeutschen Zeitung den Finger in eine altbekannte Wunde.

Im Folgenden fasse ich für Sie den sehr interessanten Artikel zusammen, teilweise zitiere ich direkt daraus:

Peter von Philipsborn, Wissenschaftler an der Pettenkofer School of Public Health an der LMU München wird zitiert: „Nicht übertragbare Krankheiten - insbesondere Adipositas, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen - sind neben dem Alter der wichtigste Risikofaktor für schwere Verläufe und Tod bei Covid-19. Tatsächlich sind wir mit einer doppelten Pandemie konfrontiert."

Statistiken der US-Seuchenbehörde CDC zeigen: Für das Sterberisiko ist das Alter der Infizierten der entscheidende Faktor - unabhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand. Aber nicht für die schweren Krankheitsverläufe. Hier gilt: Ein Mittdreißiger mit einem Grundleiden wie Diabetes hat ein ebenso hohes Risiko, wegen Covid auf die Intensivstation zu kommen wie ein gesunder 80jähriger.

In den USA sollen 64% aller Covid-Klinikbehandlungen auf vier ernährungsbedingte Leiden zurückgehen: starkes Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz. Das bedeutet: Ein Teil schwerer Covidverläufe wäre prinzipiell vermeidbar.

Dass der Verlauf von Infektionskrankheiten grundsätzlich von dieser Krankheiten beeinflusst wird - und zwar nicht im positiven Sinne, ist schon lange bekannt. Auch bei der Influenza kennt man dieses Phänomen.

Und was hilft uns das nun?

Tatsächlich hätten Kurzzeitinterventionen helfen können. Wenn nämlich nur die Ernährung umgestellt wird, zeigt das bereits nach 6-8 Wochen positive Auswirkungen auf unsere metabolische Gesundheit.

Leider aber passierte das Gegenteil: Schlechte Ernährung und Bewegungsmangel nahmen im letzten Jahr zu und das zeigt jetzt schon Auswirkungen: Nicht wenige Menschen haben zugenommen. Und die Kondition und Muskelmasse ist auch nicht mehr das, was beides vor Covid war.

Hätte die Regierung mehr präventive Gesundheitsmaßnahmen vorgenommen, hätte das manchen Menschen den Klinikaufenthalt erspart.

Die Ausführungen des Autors könnten zu folgendem Schluß führen:

Wir verdanken die Covidkrise jenen, denen die Gesundheit ohnehin gleichgültig ist. Weil sie sich weder um vernünftige Ernährung noch um Bewegung kümmerten.

Das schreibt der Autor natürlich nicht. Das wäre auch gewagt.

Es bleibt also zuletzt nur der Warnhinweis: Tut mehr für Gesundheitsaufklärung - ihr lieben Politiker. Kennzeichnet „miese Ernährung deutlich" und sorgt für bewegungsfreudige Kinder. Und und und.

Das war nun ein Artikel - sicherlich nicht in jedermann/fraus Sinne.

Aber man sollte darüber nachdenken!