Gestern Abend auf ARTE um 20:15 Uhr - der Dokumentarfilm von Florian Opitz: Wirklich sehenswert, wie Opitz sich auf die Suche macht, um herauszufinden, warum unsere Gesellschaft immer schneller wurde und wird. Bis nach Bhutan ist er gereist, wo das "Bruttonationalglück" eingeführt wurde. Ganz besonders interessant die Informationen, wie die Banken ihre Geschäfte tätigen: 90% vom Investmentbanking werden mittels Computern betrieben, die entscheiden, wohin riesige Geldmengen so schnell wie möglich verschoben werden, um damit so viel Geld wie nur irgend möglich zu machen! Und das nur, weil das menschliche Auge zu langsam ist, um Informationen so schnell erfassen zu können. Zeit ist ein Wirtschaftsfaktor, und solange Wettbewerb und Profitgier die Ökonomie derart beherrschen, wird es wenig Aussicht auf Entschleunigung geben.
Außer man fängt bei sich selber an…
Mit dieser Erkenntnis kam der Filmemacher Opitz dann wieder Zuhause bei seiner Familie an. Das denke ich, hat er auch vorher gewusst. Aber andere realitätsnahe neue Konzepte zur Entschleunigung kann man - glaube ich - auch nicht erwarten. Selbst die Idee mit dem "Grundgehalt" für jeden Bürger, für das man nicht arbeiten muss, scheint mir etwas utopisch. Aber immer noch besser, als weiterhin so "fantasie- und utopielos" vor uns hinzuleben!

Hier der LINK zum Film. 
Der Film lief 2012 mit 40 000 Zuschauern ziemlich erfolgreich im Kino und ist bereits auf DVD und als Buch erhältlich.
Hier bei Amazon.



Und so schreibt ARTE auf der Webseite über diesen Film:
"Wir sparen ständig Zeit. Trotzdem haben wir am Ende immer weniger davon. Im Takt der elektronischen Kommunikationsmittel hetzen wir von einem Termin zum anderen. Was treibt diese Beschleunigung an? Ist sie ein gesellschaftliches Phänomen, oder liegt alles doch nur an schlechtem Zeitmanagement?

Wer oder was treibt die Beschleunigung der modernen Zeit eigentlich an? Ist sie ein gesellschaftliches Phänomen oder liegt alles vielleicht doch nur an unserem mangelhaften Zeitmanagement? In seinem Dokumentarfilm begibt sich der Filmemacher und Autor Florian Opitz auf die Suche nach der verlorenen Zeit. Wo ist sie nur geblieben, die Zeit, die wir mühsam mit all den neuen Technologien und Effizienzmodellen eingespart haben?

Opitz begegnet auf seiner Suche Menschen, die die Beschleunigung vorantreiben, und solchen, die sich trauen, Alternativen zur allgegenwärtigen Rastlosigkeit zu leben. Er befragt Zeitmanagement-Experten, Therapeuten und Wissenschaftler über die Ursachen und Auswirkungen der chronischen Zeitnot. Er trifft Unternehmensberater und Akteure, die auf dem internationalen Finanzmarkt aktiv sind und an der Zeitschraube drehen. Und er lernt Menschen kennen, die aus ihrem ganz privaten Hamsterrad ausgestiegen sind und nach gesellschaftlichen Alternativen suchen. Auf seiner Suche entdeckt er: Ein anderes Tempo ist möglich, wir müssen es nur wollen."

Legen auch Sie einmal eine Pause ein und schauen sich diesen sehenswerten Dokumentarfilm an!

Mit besten Wünschen
Ihre Dagmar Wagner