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Georg Stefan Troller - eine Dokumentarfilm-Legende ist mit 103 Jahren in Paris gestorben.

Einer der größten Dokumentarfilmer und Reportagemacher der bundesdeutschen und europäischen Nachkriegsgeschichte! 

Auf dem Foto traf ich ihn als seine ehemalige Elevin und Assistentin bei seinem Film MORD AUS LIEBE aus dem 1991 wieder - eine wunderbare Begegnung: 

Als ich 2017 las, dass Georg Stefan Troller zu seiner Retrospektive auf dem Münchner Dokfestival 2017 persönlich anwesend sein wird, zögerte ich nicht lange. Sein Film "Mord aus Liebe" wurde im Münchner Stadtmuseum am 4.5.2017 wieder einmal aufgeführt - über Mörder, die einen geliebten Menschen töteten. Vor 1991 Jahren habe ich die Rechercheinterviews für Georg Stefan Troller gemacht, und habe  30 Mörder(innen) (mehr Männer) in bundesdeutschen Gefängnissen für ihn interviewt und - damals noch - ein Polaroid gemacht! Er wählte sich dann daraus acht Protagonist:innen für seinen Film aus. Beide hatten wir damals den gleichen Produzenten, Jörg Bundschuh von KickFilm. Ich bereitete meinen Film "Das Ei ist eine geschissene Gottesgabe" vor, Georg Stefan Troller seinen Film "Mord aus Liebe". So kamen wir zusammen. 

Vorher durfte ich ihn als Dozenten auf der Münchner Filmhochschule als Studentin erleben. Ich wollte ihn unbedingt wiedersehen, ging damals am 4.5.2017 einfach zur Vorstellung hin und fand es wunderbar. Nach seinem Filmgespräch lud er mich zum Essen ein: Auch sein langjähriger Freund Anatol Regnier tauchte überraschend auf, und so wurde es noch ein sehr nettes Beisammensein! 

Und was sagt so ein feiner, kluger, damals fast 96jähriger Mann zum Abschied an seine ehemalige Elevin und "Assistentin"?

"Machen Sie´s gut - Kind!" 

Ich war damals 57 Jahre alt.

Ich bin so dankbar, diesen so feinsinnigen, besonderen Mann gekannt und von ihm gelernt zu haben.