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Prof. Dr. David A. Sinclair ist einer der weltweit renommiertesten Wissenschaftler zum Thema "Alterungsprozesse"! Sein im letzten Jahr erschienenes Buch hat mir in verschiedener Hinsicht etwas Bauchweh und Kopfzerbrechen bereitet: Aber das Thema ist zu interessant, um es so einfach liegen zu lassen, weil mir das ein oder andere daran nicht schmeckte. Ich habe dieses Buch nicht nur gelesen sondern sorgfältig durchgearbeitet. Immerhin könnte manches auch nützlich für meine Vorträge sein. Ich möchte Ihnen in den nächsten Wochen in leicht verdaulichen Häppchen verschiedene Aspekte des Themas aus diesem Buch präsentieren.

Beginnen wir mit dem Autor:

"Prof. Dr. David A. Sinclair arbeitet seit 1999 an der Harvard Medical School in Boston. Er ist Professor am Department of Genetics und Mitbegründer des Paul F. Glenn Center for the Biology of Aging. Er gilt ales einer der 100 einflussreichsten Menschen der Welt und wurde 1969 geboren." Zitat Bucheinband!

In seinem Buch wiederholt er oft Inhalte wie:

"Altern ist eine Krankeheit." Seite 127

"Die Alterung führt uns zum Abgrund." Seite 111

"...viele schreckliche Jahre mit Alterskrankheiten..." Seite 135

"...Verheerungen der Alterserscheinung..." Seite 136

"Solange Altern nicht als medizinische Störung gilt, werden sich zunächst nur die Reichen viele derartige Fortschritte leisten können." Seite 313

"Altern ist eine therapierbare Krankheit..." Seite 358

"Wir können die Symptome des Alterns vollständig beseitigen. Diese Krankheit ist therapierbar." Seite 131

...und so weiter! Das ist noch lange nicht alles, womit ich hier aufwarten könnte.

Sie merken: Dieser Mann ist überzeugt von dem, was er tut, nämlich: Das Altern zu bekämpfen.

Diese Einstellung teile ich so überhaupt nicht, aber das muss ja auch nicht sein. Beim steten Lesen derartiger "Kampfansagen" allerdings wurde ich etwas ärgerlich. Sei´s drum - ich habe meine Hausaufgaben gemacht.

Ein gutes Buch was Struktur und Stil betrifft - nicht den Inhalt:

Ich finde es nicht empfehlenswert. Leider vermischt Sinclair zu häufig wissenschaftliche Erkenntnisse mit privaten Erlebnissen, das macht es schwierig, die wissenschaftliche Fakten herauszufiltern, weil man immer ständig unterbrochen wird beim Lesen durch "Ballast"! 

Den Inhalt finde ich interessant und diskussionswürdig - aber stellen Sie sich auf eine eher "unangenehme Lektüre ein"!

Außerdem wiederholt er bestimmte Aspekte wie zum Beispiele SIRTUINE  (beteiligt an den Alterungsprozessen)  in verschiedenen Kontexten, so dass das Erfassen des  Gesamtbilds immer schwieriger wird.

Aber da bin ich nun durch - und wenn Sie Interesse daran haben, mehr zu erfahren, dann "bleiben Sie dran". Im nächsten Beitrag gehe ich der ersten Frage nach:

Was löst Alterungsprozesse aus? Was ist "Altern" in wissenschaftlicher Hinsicht!

Bis bald - Ihre Dagmar Wagner