Die Protagonisten

 

 

Erna, 106

lebt seit neun Jahren in einer Seniorenresidenz am Starnberger See. Seitdem ist sie zu einem großen Fußballfan geworden, weil im Fernsehen „nie ´was Gutes kommt“. Begeistert hält sie zum FC Bayern, wundert sich aber immer, wie „geschickt die Fußballer hinfallen“. Sie ist die Einzige im Heim, der auffällt, wenn ein Mitbewohner(in) eine Weile nicht mehr zu den Essen erscheint. Dann bringt sie zum Trost Blumen ans Krankenbett. Am 3. Dezember 2016 feiert sie ihren 107. Geburtstag!

 

 

 

 

 

 

Franz Xaver, 100

fühlt sich durch seine Seh- und Hörbehinderung vom Leben abgeschnitten und spricht mit seinen Bäumen vor dem Fenster, ist aber weit entfernt davon, „verrückt“ zu sein. Ganz im Gegenteil, er beschreibt seine Situation sehr präzise und äußert den Wunsch, bald sterben zu dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

Hella, 103

geht selbständig zum Friseur und zum Einkauf beim Edeka. Zu gegebenen Anlässen hält immer nur sie die Reden bei ihrem Kaffeekränzchen - ohne Notizen und aus dem Stand, versteht sich! Fünf Kinder von zwei Männern hat sie allein groß gezogen. Der erste Ehemann fiel im Krieg, vom zweiten Mann ließ sie sich scheiden und wurde Lehrerin. Heute ist sie stolz, dass sie sich selber eine Rente verdient hat, von der sie jetzt gut leben kann.

 

 

 

 

 

 

 

Ernst, 103

erzählt, wie er einen blutenden Einbrecher erst verarztete und dann aus seinem Haus geworfen hat. Den Kontakt zu ihm hatte ich allerdings bereits vor diesem „Ereignis" und freute mich, als ich über ihn in der Zeitung las! Ernst war außerdem ein begeisterter Tänzer und lernte so noch mit 89 Jahren als Witwer eine neue Frau kennen, mit der er weitere fünf Jahre eine Beziehung führte - bis auch sie leider vor ihm starb.

 

 

 

 

 

 

 

Ruja, 102

spielt leidenschaftlich gerne Klavier. Als 100jährige wollte sie nicht mitmachen beim Film, weil dann ja jeder wüsste, wie alt sie sei. Aber als Klavierspielerin war sie bereit dazu! Ruja verbannt alles Niederdrückende aus ihrem Leben und hat das Bedürfnis, traurige Menschen wieder fröhlich zu machen - was ihr auch immer gelingt, wie sie versichert.

 

 

 

 

 

 

 

Anna, 103

sitzt seit vier Jahren im Rollstuhl und beobachtet das Parkdeck, „wie´s ein- und ausparken und sich dumm stellen“ dabei. Sie sei jetzt „reif für den Untergang“ und lacht dabei! Sie will nicht mehr viel über die Vergangenheit nachdenken, fragt sich aber trotzdem: "Wofür war ich eigentlich da?"

 

 

 

 

 

 

 

Gerda, 100

führte auch noch im Seniorenheim „die Truppe“ an. Wenn sie ihre Stimme erhebt, hören einfach alle zu: eine Respektsperson, die sich tapfer als immer arbeitende und allein erziehende Mutter nach dem Krieg durch´s Leben geschlagen hat! Das Wichtigste in ihrem hohen Alter sei, immer positiv eingestellt zu sein. Jammern hilft nicht weiter: Man muss nicht nur körperlich, sondern auch seelisch bereit sein, das mitzumachen.

 

 

 

 

 

 

 

Theresia, 101

liegt seit einem Jahr nur im Bett. Das hätte sie sich früher nie vorstellen können, nutzt jetzt aber die Zeit zum Nachdenken, über das, "was so war"! Als Hausangestellte fand sie nie Zeit für sich und holt das jetzt nach.

 

 

 

 

 

 

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