Das Wichtigste, um zufrieden, gesund und glücklich älter zu werden sind gute, "warme" Beziehungen...
Seriöse Forschungsergebnisse zeigen deutlich: Enge, gute soziale Beziehungen sind das A und O, um im Alter glücklich, gesund und zufrieden zu sein.
Die Harvard Study of Adult Development (HSAD) (hier der LINK) studieren seit 85 Jahren dieselben Männer, von denen heute noch 40 am Leben sind. Derartige sogenannte LANGZEITSTUDIEN sind selten und darum umso wichtiger für uns. Dabei wurde das ganze Leben dieser Männer aufgezeichnet.
Zuallererst deutet auch hier alles auf die - uns allen längst bekannten - Lebensumstände und Verhaltensweisen hin, die hilfreich für ein gesundes Altern sind: gesunde Ernährung, viel Bewegung, kein Übergewicht, kein Alkoholismus, kein Rauchen.
Aber das haben viele andere Studien natürlich auch schon längst unter Beweis gestellt.
Und dann die Überraschung, was unsere Beziehungen betrifft: Entscheidend ist die Wärme Ihrer Beziehungen, nicht die Anzahl der Personen. Wie tief man mit einem Menschen verbunden ist. Und das kann darüber entscheiden, ob man zum Beispiel einen Herzkrankheit bekommt. Es klingt ja fast schon wie im Kitschfilm - ein kaltes Herz wird eher krank. Aber tatsächlich ist es wohl auch so. Denn nur ein warm empfindendes Herz kann warme zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen. Und diese können uns unseren Stress nehmen, wenn wir Probleme haben. Dann beruhigen uns diese warmen Beziehungen, wir bauen unseren Stress schnell wieder ab. Ohne diese Beziehungen schleppen wir unser Stressgefühl viel länger mit uns herum, und das hat definitiv Auswirkungen z.B. auf unser Immunsystem.
In diesem Zusammenhang sei der positive Einfluss von Großeltern erwähnt, die ihre Enkel:innen gut beruhigen können.
Die Testfragen in der Studie lauten z. B. so:
Gibt es jemandem in Ihrem Leben, der für Sie da ist, wenn Sie in eine Notlage geraten? Wen können Sie mitten in der Nacht anrufen, wenn Sie krank sind oder Angst haben?
Auch hier findet sich ein interessantes Ergebnis: Manche verheirateten Personen geben an, dass Sie niemandem haben, obwohl sie nicht getrennt leben. In dem Fall ist die Beziehung sehr distanziert geworden.
Vielleicht stellen Sie sich jetzt kurz mal selber diese Frage?
Aber auch lockere Beziehungen wie zum Barmann, zur Semmelverkäuferin, zur Apothekerin sind wichtig, weil deren freundliche Zuwendung uns das Gefühl der Wertschätzung, Anerkennung vermitteln.
Also an alle Muffel: Bitte recht freundlich!
Es zahlt sich aus!
Der Frühling kommt - eine perfekte Zeit dafür!
Pflegen Sie Ihre innigen und auch weniger innigen Beziehungen ganz bewusst!
Und hier ist ein wunderbarer Ted-Talk auf englisch mit dem heutigen Direktor der Studie Dr. Robert Waldinger. Hier sagt er auch nochmals, wie toxisch unglückliche Ehen sind. Sie verursachen mehr gesundheitliche Probleme als Scheidungen.
Zur Erinnerung für alle Ü100-Fans: Das rote Herz oben bekam die 103jährige Protagonistin Erna aus meinem Film in ihrem Seniorenwohnheim an ihre Zimmertür gehängt - von einer anonymen Person! Erna hat nie erfahren, wer das war!