Von Dagmar Wagner on Samstag, 15. Februar 2020
Kategorie: Aktuelles

Ich war für Sie im Kino- phantastisch: "Die schönste Zeit unseres Lebens" mit Daniel Auteuil und Fanny Ardant

Thema Älterwerden und unsere Erinnerungen: Zugegebenermaßen habe ich den Film etwas spät gesehen:  "Die schönste Zeit unseres Lebens" mit Daniel Auteuil und Fanny Ardant! Aber zum Glück noch geschafft. Ein Hochgenuß! Der Verleih schreibt:

"„So kann es mit den Eltern einfach nicht weitergehen!", denkt sich Maxime (Michaël Cohen). Sein Vater Victor (Daniel Auteuil) wird zunehmend zu einer Nervensäge, die mit sich, der Welt und dem Alter über Kreuz liegt. Seine Frau Marianne (Fanny Ardant) ist das genaue Gegenteil. Victors ewige schlechte Laune wird ihr schließlich zu viel. Sie setzt ihn kurzerhand vor die Tür. Victor braucht definitiv Hilfe! Und Maxime hat eine Idee. Sein Freund Antoine (Guillaume Canet) hat eine Firma, „Time Travellers", die gut betuchten Kunden ermöglicht, in einem raffiniert eingerichteten Filmstudio in eine Zeit ihrer Wahl zu reisen. Victor willigt ein. Er entscheidet sich für das Jahr 1974, den exakten Tag, an dem er sich in seine Frau Marianne verliebt hatte. Anfangs skeptisch, lässt er sich immer mehr in den Bann der Erinnerungen ziehen. Und die Kulisse aus Neonlichtern, Schlaghosen und Zigarettenrauch wird zu einer Reise, in der die betörende Schauspielerin Margot (Doria Tillier) die Grenze zwischen damals und heute verschwimmen lässt …"


Victor wird also den Moment des Kennenlernens mit seiner Ehefrau noch einmal wiedererleben - natürlich in einer Kulisse und mit Schauspielern. Aber jetzt erinnert er sich, die Gefühle von damals verjüngen ihn wieder. Schritt für Schritt entdeckt  der alte Nörgler den Victor von einst und legt seine nervige bissige Fassade ab. Während sich seine Ehefrau mit seinem besten Freund vergnügt. Doch auch sie merkt schnell, dass Victor gar nicht so Unrecht hat, wenn er die sozialen Anlässe hinterher so runtermacht: Die saturierte öde Fassade der Freunde fällt ihr erst ohne Victor auf. Dabei eine ganz besonders lustige Szene, als ein Freund am Tisch von der neuesten Entgiftungsmethode erzählt - sich eine einzelne Kaffeebohne in den Allerwertesten zu tun, das wirke Wunder zum Detoxing. Da steht Fanny Ardant auf und verläßt die illustre Runde, sie hat kapiert. Knapper und besser kann man eine Tischgesellschaft nicht charakterisieren! Wunderbar. 

Victor verjüngt also zunehmend und hierzu gibt es auch wissenschaftliche Forschungsergebnisse:

Ellen Langer, eine amerikanische Psychologin aus  Boston hat mittels einem wissenschaftlicne Versuch, 80jährige Männer mit Möbel, Tapete und Musik in ihre Jugend zurückversetzt. Viele wurden aktiver und beweglicher und blühten auf. Immunsystem, Gehör und Gedächtnis verbesserten sich. Die Männer liefen aufrechter und wurden von anderen jünger eingeschätzt. Die Männer waren besser drauf, das Lebensgefühl verbesserte sich. Wie lange es anhielt, weiß man nicht! Natürlich konnten sie nicht für den Rest ihres Lebens in dieser Kulisse leben.

Vielleicht war diese Forschung ja der Ideengeber zu diesem wunderbaren Film!

Und außerdem hat man erforscht: dass nämlich die Jahre zwischen 20 und 30 Jahren unsere schönsten und erinnerungsstärksten sind.

Wer sich zum Thema:  Wie wird man zu dem, was man ist, und warum verliert man eventuell den Partner dabei? anregende Unterhaltung suchen möchte, ist in diesem Film bestens aufgehoben.

Die schauspielerische Leistung einfach grandios!

Viel Spaß dabei!






Kommentare hinterlassen