Die Protagonistin Claire im Film, virtuos und atemberaubend gespielt von Juliette Binoche, ist 50 Jahre, Literaturprofessorin und wurde vom Ehemann wegen ihrer Nichte, einer 30 Jahre jüngeren Schönheit, verlassen, die sie ausgerechnet nach dem Tod ihrer Schwester aufgezogen hat. Zurück bleiben ihre beiden pubertierenden Söhne.
Claire ist einsam und hat Angst vorm Älterwerden. Hin und wieder trifft sie sich mit ihrem jüngeren Liebhaber und hat zumindest guten Sex, aber er hat danach Wichtigeres zu tun und sie verlebt die Wochenenden alleine.
In ihrer Verzweiflung verjüngt sie sich in einem Datingportal mal um schlappe 26 Jahre, um nun mit dem gestohlenen Konterfei einer atemberaubend schönen Blondine als Clara den besten Freund ihres Liebhabers online anzubaggern. Mit Hintergedanken.
Claire schlüpft täglich in die Rolle von Clara und fasziniert den jungen Mann, der sich hoffnungslos in sie verliebt, ohne sie jemals gesehen zu haben. Aber das steht irgendwann natürlich an...
So viel muss reichen als Teaser.
Juiette Binoche wird im Film zur personifizierten Angst vorm Älterwerden - auf so hochsensible, zurückgenommene Art und Weise, dass es einem wirklich kalt den Rücken runter läuft. Nicht nur dieses Thema wird also virtuos von ihr interpretiert, auch die Entwicklung der Geschichte hält zunehmend Überraschungen bereit - wie im Thriller.
Dieses Mal war das Kino voll, die Zuschauer mindestens 50 Jahre, die meisten noch viel älter. Und das um 16:50 Uhr! Hier schlägt Qualität und Inhalt eindeutig die seichte Komödie „Und wer nimmt den Hund"!
Unbedingt ansehen! Schönes Wochenende!
Für mehr Info zum Film hier die Webseite vom Verleih!