Ich habe es so ungefähr ab meinem 50. Lebensjahr mehr und mehr selber festgestellt: Kam ich mit guten alten Freunden zusammen, wurde plötzlich zunehmend über die Vergangenheit gesprochen, und ganz oft viel gelacht dabei. Heute bin ich 60 Jahre alt und: Es wird nicht „weniger"! Ich erinnere mich, wie wir als Kinder unsere Großeltern von alten Zeiten haben sprechen hören...und genau das prägte sich als untrügliches Zeichen, Attribut für „ältere Menschen" ein. Heute bin ich es, die darüber redet!
Zuerst einmal ist es ja ein Geschenk und Glück, Menschen zu haben, die einen so lange durch´s Leben begleitet haben, dass man sich heute mit ihnen über die Vergangenheit austauschen kann. Einfach wunderbar.
Und heute weiß ich auch, warum wir das so gerne ab dem 50. Lebensjahr tun: Weil sich das älterwerdende Gehirn verändert! Sind wir jung, dann werden die meisten Aufgaben, die unser Gehirn zu bewältigen hat, entweder von der rechten oder von der linken Gehirnhälfte übernommen. Ab dem 50. Lebensjahr ändert sich das und wird mit dem Fachbegriff „BILATERALISIERUNG" bezeichnet! Ich sage VERNETZUNG dazu! Nun sind beide Gehirnhälften an der Lösung von Problemen beteiligt, unser Gehirn arbeitet vernetzter. Das führt zu einer großen geistigen Stärke älterwerdender Menschen:
Sie denken mehr in Zusammenhängen und erkennen diese viel schneller als früher. Oder noch radikaler ausgedrückt: Ältere Menschen stellen Zusammenhänge her, die jüngere Menschen einfach noch gar nicht „erkennen" können.
Diese Fähigkeit führt dazu, dass wir mit mehr Freude und Neugierde auf unser vergangenes Leben zurückschauen können, weil wir neue Erkenntnisse daraus gewinnen, die Zusammenhänge unseres und des Lebens besser erkennen können.
Wir fangen an, mehr zu verstehen!
Übrigens: Das betrifft nicht nur die eigene Lebensgeschichte. Auch die Fakten eines Sachzusammenhangs, komplizierte soziale Verstrickungen und und und...erfassen wir viel besser in ihrem Zusammenhang!
In diesem Sinne - viel Spaß dabei - wünscht Ihre Dagmar Wagner