Von Dagmar Wagner on Samstag, 13. November 2021
Kategorie: Aktuelles

Zum Schmunzeln und ans Herz gehend: Eine wahre Geschichte über drei 80jährige Damen, die nach fast zweijähriger Pause endlich wieder Romeé zusammen spielen...

Es gibt sie noch, die wunderbaren "Damenkränzchen", bei denen man sich zum Beispiel zum Rommeé spielen trifft. Seit mehr als 25 Jahren spielen sie Rommeé zusammen, früher waren sie zu viert und es gab Sekt dazu. Heute sind sie nur noch zu dritt, weil eine von ihnen nach einem Schlaganfall ins Seniorenheim umziehen musste, und wegen einer vaskulären Demenz auch nicht mehr so mit dem Zählen zurecht kam. Bereits ein halbes Jahr vor Corona erkrankte auch eine weitere schwer, das nunmehr dreiblättrige Kleeblatt schrumpfte auf nur noch zwei Spielerinnen, Pause war also angesagt. Und dann kam Corona. Gestern trafen sie sich also die drei Damen ( 83 und 84 und 85 Jahre) nach fast zwei Jahren wieder zu ihrem Rommeéspiel. Die Vorfreude war groß!

"Wie war´s denn?", fragt ich eine von ihnen nach dem Treffen!

"Wunderbar. Naja am Anfang kamen wir mit den Regeln nicht mehr so klar. Wir brauchten eine Weile, bis wir sicher waren, wieviel Spielkarten jeder am Anfang bekommt. Jede 13 oder jede 14 Karten. Also es waren dreizehn, und die, die die Karten austeilt, bekommt 14."

"Prima, dass ihr euch dann doch wieder erinnert habt!"

"Na nach so einer langen Zeit mussten wir erst einmal nachdenken. Und dann kam die nächste Frage, wer und in welcher Reihenfolge man eine Karte vom Stapel nehmen darf, wenn man eine neue Karte aufnehmen muss."

"Hmhm ich kenne mich da nicht mehr aus mit dem Rommeé, ich habe immer Skat gespielt!"

"Na, wenn eine eine Karte ablegt, dann kann die nächste Spielerin diese Karte nehmen, wenn sie bereits Karten abgelegt hat. Da muss man keine unbekannte Karte ziehen."

"Ach jetzt weiß ich, was du meinst!"

"Ja und da muss aber erst die andere gefragt werden, naja, halt so. Jedenfalls kämpften wir mit ein paar Ungereimtheiten, aber dann waren wir wieder voll dabei!"

Ich finde das eine wunderschöne Geschichte, wie die drei Damen in ihrem hohen Alter nicht aufgegeben haben und wieder zu ihren alten Ritualen zurückkehrten. Absolut bewundernswert inmitten der vierten Welle. Sie lassen sich nicht unterkriegen!

Ich möchte Ihnen allen Mut machen, auch wieder die Dinge aufzunehmen, die Sie früher gerne getan haben. Geben auch Sie nicht auf. Und selbst wenn´s Startschwierigkeiten geben sollte - einfach weitermachen und die Probleme lösen.

Ach ja - die vierte Damen im Seniorenheim wird natürlich regelmäßig besucht!

Hochaltrige Menschen sind selbstbestimmt, kämpferisch und lösen ihre Problem oft selbst. Und sie kümmern sich auch umeinander. Auch so kann´s gehen! 

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