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Spannende These: Die Einführung der Rente 1957 ist verantwortlich für unser heutiges rückwärtsgewandtes Altersbild?

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Alter als nacktes Dasein ohne Funktion oder ohne Sinn - das kam erst durch die Rentenreform 1957:


Im Jahr 1889 ging man mit 70 Jahren in Rente nach mindestens 30 Jahren Arbeitsleben! Damals wurden die Menschen meist gar nicht mal so alt! 


In "Bilder des Alterns im Wandel Historische, interkulturelle, theoretische und aktuelle Perspektiven" von NOVA ACTA LEOPOLDINA Abhandlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

 Band 99 Nummer 363 ist folgende hochinteressante These auf Seite 110 von Gerd Göckenjan zu lesen:

"Die Rentenreform von 1957 wird angesehen als zentrale Wende der Sozialpolitik: fort von den bisherigen Sozialrenten, die immer nur Ergänzung zur Lebenshaltung sein sollten, hin zu Lebenshaltungskosten deckenden Renten und vollständigem Ende des Arbeitslebens." 

"Kaum beachtet worden ist bisher die mit der Rentenreform einhergehende Veränderung des Altersbildes, also der öffentlich wahrgenommenen und thematisierten Stellung der Alten in der Gesellschaft. Die in den ausgehenden 1950er Jahren ausgearbeiteten Vorstellungen prägen bis heute als sedimentierte Grundannahmen das Altersbild." 

"Man kann es in aller Kürze so sagen: Die nicht intendierte Folge der Rentenversicherungsreform war die Entstehung der sozialen Figuration eines Rentenalters, des Alters als einer eigenständigen, institutionell formierten Lebensphase der Ruhe und Freizeit. Diese Lebensphase wird verstanden als Kompensation vorhergehender Mühen und Anstrengungen und steht unter dem Diktum der zwangsweisen Beendigung der als einzig entscheidend bewerteten Lebensphase Berufstätigkeit. Diese neue Lebensphase ist einerseits als abgesicherte Freistellung von Erwerbsverpflichtungen gefeiert worden. Sie ist andererseits als endgültige Bestätigung des Verlustes von entscheidenden Rollen, Aufgaben und Lebenssinn im Alter beklagt und so auch theoretisiert worden. Alter, das sei „das nackte Dasein ‚ohne Funktion', und das heißt Dasein ohne Sinn", wie es richtungsweisend in einer Studie von 1954 heißt.

Hier können Sie die ganze Studie 235 Seiten lang lesen.

So hat eben alles immer auch zwei Seiten...

Tolle Frau und tolles Buch: Schwierige Themen im A...
Ist das Älterwerden ein besonders zu behandelnder ...
 

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