Wer neue oder alte Altersbilder studieren möchte, kommt um das Studium der Fernsehfilme nicht herum. Gerne wird thematisiert, wie alte, aufs Abstellgleis geschobene Menschen - im Seniorenheim oder auch nicht - wieder zu neuem Leben erweckt werden. Da braucht es nur einen kleinen Anstoß, meist durch eine "verrückte oder unkonventionelle" Person von außen, der oder die als neuer Gutmensch kreative und effektive "SenioreInnenrarbeit" betreibt. So wie im Film Spätzünder.
Ach ja - wenn´s nur so einfach wäre.
Jan Josef Liefers spielt den Rockmusiker Rooco, der statt Gefängnis lieber Sozialstunden im Seniorenheim leistet. Schnell wird er zum Dorn im Auge der gestrengen Frau Direktorin - die den "wilden" Musiker mit seinem positiven und belebenden Einfluss auf die HeimbewohnerInnen los werden will. Und fast gelingt ihr das auch. Nur, dass das keiner sehen will.
Stattdessen gründet Rocco eine SeniorInnenband, die dann auch noch einen ersten Preis gewinnt und von allen - auch den jungen Menschen - geliebt wird.
Die plötzlich neuen "coolen" Alten werden zum Medienstar.
Ach ja, wenn´s nur so einfach wäre.
Die Geschichte ist leider so einfach gestrickt und darum voraussehbar, ab der ersten Minute. Von Ambivalenzen keine Spur. Feel good-Kino soll´s wohl sein, feel müde-Kino ist´s geworden.
Verstehen Sie mich nicht falsch - es muss nicht immer Drama und hochanspruchsvoll sein. Aber gute Unterhaltung ist fast nie vorhersehbar.
Aber sehen Sie selbst unter diesem LINK.