Ich war auf dem Weg zu den venezianischen Meistern im Frankfurter Städel Museum, marschierte mit meiner 81jährigen Mutter das wunderbare Museumsufer entlang, als wir beim Weltkulturen Museum die Ausstellung entdeckten: GREY is the NEW PINK. Sofort entschied ich: Da müssen wir danach unbedingt hin, ganz egal, wie müde wir sein sollten. Wir kommen eh vorbei, also nichts wie rein. Zwei Stunden später: Gesagt, getan!
Wie der Text unten schon ankündigt: Wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung fügt die Ausstellung die Themen zusammen. Und das wurde für mich tatsächlich zum Problem: Das waren zu viele Assoziationen, die keine Zusammenhänge oder neue Erkenntnisse - auch atmosphärischer Natur - erschlossen - im Sinne der Ausstellung. Kaum ein Foto hatte die Kraft, meine Aufmerksamkeit zu fesseln, und wenn ich ehrlich bin, dachte ich zwischendurch sogar: Etwas beliebig das Ganze hier. Die Broschüre dazu habe ich Zuhause gelesen, da wurde mir das Konzept zwar klarer, aber die Inhalte dafür nicht stärker faszinierend.
Mein Dokumentarfilm Ü100 wurde mit keiner Silbe erwähnt, dafür Werbung für Karsten Thormaehlens Fotografien von 100jährigen gemacht. Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn er war international unterwegs!
Das Thema Älterwerden wird zwangsläufig mehr und mehr Gehör finden und auf unterschiedlichste Art und Weise umgesetzt werden. Gut so! Aber ich habe nicht immer das Gefühl, dass die Macher vom Thema wirklich etwas verstehen. Und sich einzuarbeiten kostet viel Zeit und Kraft, um dann auch Einsendungen zum Thema bezüglich ihrer inhaltlichen Relevanz beurteilen zu können. Manchmal kommt es mir so vor, man nimmt das, was man selber cool oder irgendwie passend oder witzig findet.
Auch meine Mutter blickte etwas hilflos drein!
Nice try!