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    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

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    Herzlichst Ihre Dagmar Wagner

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Was Meditation eigentlich ist?

Vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt: Das Thema Meditation ist in Deutschland angekommen, und das inzwischen vorurteilsfrei. Zwei Spiegeltitel in diesem Jahr 
„Der heilende Geist - Medizin: Gesund durch Meditation und Entspannung“(Spiegel Nr. 21 vm 18.5.13, Autor: Jörg Blech) und 

„Die Magie des Mitgefühls - Hirnforscher erkunden das Geheimnis der Empathie“ (Spiegel Nr. 29 vom 15.7.13, Autor: Manfred Dworschak), 

sowie zunehmende Forschungsveröffentlichungen zum Thema „Medizinische Meditation“ und viele andere Publikationen haben das Thema endlich aus der „esoterischen“ Ecke geholt. Neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse haben ein neues Interesse an der Meditation geweckt.

Um es gleich vorweg zu sagen: Was hier in Deutschland gerade alles publiziert wird, ist schon lange ein alter Hut. Die neurowissenschaftliche Forschung in den USA hat diese Erkenntnisse schon vor Jahren gewonnen, aber es dauert halt immer etwas, bis das Wissen endlich zu uns nach Deutschland auch im Sinne einer breiteren Meinungsbildung „rüberschwappt“!


Kein Zweifel: Das Wort Meditation ist vorbelastet, man denkt automatisch an Mönche und Nonnen in orangenen Roben, Hippies, New Age Enthusiasten, und nicht selten werden bei diesem Thema sofort die Augen verdreht und ein ironisches OHM zum Besten gegeben. Eigentlich schade, denn Meditation ist natürlich viel mehr als langes Stillsitzen bis zum „Abheben“, so wie in dem höchst amüsanten Film „Sommer in Orange“ gesehen. Ein äußerst witziger Film, der aber als Komödie natürlich auch nicht wirklich zum besseren Verständnis über das, was Meditation eigentlich ist, beigetragen hat, was sicherlich auch nicht sein Anspruch war.

Unser Körper muss fit sein, aber was ist eigentlich mit unserem Geist?

Zuerst einmal: Wenn es darum geht, unseren Körper fit zu halten, zögern wir oft keinen Augenblick, diese Notwendigkeit zumindest in Gedanken anzuerkennen und viele scheuen auch nicht die Mühen oder Qualen dafür, auch wenn oft nach gut gemeinten Absichten nicht immer Taten folgen. Wenn es aber um das Wohlergehen unseres Geistes geht, trifft man selten auf dasselbe Bewusstsein und noch weniger auf ein entsprechendes Engagement dafür.

Denn das Funktionieren unseres Geistes oder Gehirns nehmen wir als selbstverständlich hin. Leiden wir zunehmend unter belastenden Gedanken, akzeptieren wir diesen Zustand meist viel zu lange, bis hin zum völligen Erschöpfungszustand, einem Burnout oder einer Depression. Nicht selten leben wir lieber mit psychosomatischen Erkrankungen, als auf die Idee zu kommen, dass man auch - ohne zum Psychologen gehen zu müssen - „in seinem Hirn“ etwas ändern kann.

Dass dies aber geht, beweisen nicht zuletzt die letzten Forschungsergebnisse aus der Neurowissenschaft. Mit dem Begriff Neuropastizität ist gemeint, dass sich unser Gehirn lebenslang ändern kann, es bilden sich immer wieder neue Neuronen, wir haben tatsächlich einen Einfluss auf das, was wir denken. Dies wurde inzwischen streng wissenschaftlich nachgewiesen. Und hierbei ist gerade die Meditation von allergrößtem Nutzen. 

Der positive Einfluß von Meditation auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden

Meditation wirkt im Gehirn wie ein Jungbrunnen. Sie erhöht die graue Substanz in Gehirnarealen, die für Aufmerksamkeit, Konzentration und Erinnerung wichtig sind. Auf diese Weise hilft sie, jenen Zustand zu vermeiden, der als Burnout die Runde macht. Aber Meditation festigt nicht nur das Gehirn, sondern beeinflusst auch Lebensvorgänge im Körper: Das Immunsystem arbeitet besser, der Blutdruck sinkt, die Aktivität von Enzymen steigt. Wenn man meditiert, erzeugt man biochemische Veränderungen, die über das Blut oder die Nervenbahnen die Organe erreichen.

Meditation verändert also die Biologie des Gehirns und kann auch jene Bereiche des Gehirns strukturell verändern und stärken, die mit dem Empfinden von Glücksgefühlen und mit Wohlergehen verbunden sind. Diese Region, die mit positiven Emotionen assoziiert wird, liegt im Bereich des linken Stirnlappens. Nach nur zehn Wochen Meditationskurs zeigte das EEG einen allmählichen und signifikanten Anstieg der elektrischen Aktivität im  Bereich des linken Stirnlappens auf. Dieser Effekt hielt auch noch drei bis vier Monate nach Beendigung des Kurses an.(Forschung von Dr. Jon Kabat-Zinn, Professor für Medizin an der University of Massachusetts und Gründer der Stress Reduction Clinic am dortigen Memorial Medical Center)

Die Meditationsforschung zeigt, dass Meditation oft besser hilft als manche Medizin, sodass jetzt positives Denken auch von Ärzten ernster genommen und die Verbindung zwischen Geist und Körper anerkannt wird! Eigentlich nichts Neues denken Sie, aber in den Köpfen unserer Ärzte sieht das oft noch ganz anders aus.

 

Meditation ist eine Geistesschulung.

Für den Begriff Meditation gibt es keine feststehende Definition. Hier nun eine erste sehr allgemeine Erklärung: 

Meditation ist eine Geistesschulung, die sich allerdings erheblich auf unser körperliches Wohlbefinden auswirken kann. Grundsätzlich erhöhen wir damit unsere Konzentrationsfähigkeit. Meditieren hilft den Patienten so, ihre Aufmerksamkeit zu steuern, und somit unsere Gehirnaktivität auf „gewünschte“ Gedanken lenken, also weg von den plagenden Gedanken: Stellen Sie sich vor, Sie wären in der Lage, alle Sorgen, Geschichten, Streitereien loszulassen und hiervon eine Pause zu haben!

Sie fragen sich jetzt, wie das gehen soll, darum nun noch etwas präziser, was Meditation eigentlich ist:

Wenn ein vergangener Gedanke aufgehört hat und ein zukünftiger Gedanke noch nicht entstanden ist, gibt es eine Lücke. Meditation bedeutet, diese Lücke zu verlängern.

Meditation bedeutet Pause

Es geht bei der Meditation also in verschiedener Hinsicht um eine Pause! Die Pause zwischen zwei Gedanken, aber sich hinzusetzen und zu meditieren bedeutet auch eine Pause von der Alltagshektik, die wir uns viel zu selten gönnen, wie auch der spannende und sympathische deutsche „Zeitwissenschaftler“, auch „Zeitpapst“ gennant, Prof. Dr. Karlheinz Geißler findet. 

Es geht also bei der Meditation nicht einfach nur darum, jeden Tag eine gewisse Zeit still zu sitzen, und auch nicht darum, ein anderer oder neuer Mensch zu werden, ja noch nicht einmal ein besserer Mensch. Es geht vielmehr darum, sich in „Achtsamkeit“, also Aufmerksamkeit zu üben und zu verstehen, wie und wieso wir in einer bestimmten Weise denken und fühlen, denn wenn wir das können, werden wir unsere Gedanken und Handlungen besser kontrollieren können, vieles wird uns im Leben leichter fallen.

Das Wort "Achtsamkeit" wird oft anstelle von "Meditation" im westlichen Sprachgebrauch verwendet, (im Englischen wir der Begriff „mindfulness“ gebraucht) um sich nicht länger mit dem Negativimage des Begriffs Meditation herumschlagen zu müssen. Achtsamkeit meint nichts anderes als Konzentration und Aufmerksamkeit und hat nichts mit irgendwelchem „Psychokram“ zu tun.

Meditation hat demnach nichts Mystisches an sich, sondern ist einfach nur eine Technik, die Ihnen die besten Bedingungen bereit stellt, um geschickt Aufmerksamkeit/ Achtsamkeit zu praktizieren. Dass man dies überall machen kann und leicht in den Alltag zu integrieren ist, beschreibt der Engländer Andy Puddicombe ganz wunderbar in seinem Buch: 

Mach mal Platz im Kopf. Meditation bringt´s! (S.42)

Seine erste Übung im Buch möchte ich Ihnen noch gerne vorstellen:

„Nichts tun

Versuchen Sie es jetzt. Ohne sich von da, wo sie gerade sitzen, fortzubewegen, sollten Sie das Buch schließen und es in den Schoß legen. Sie müssen nicht in einer besonderen Weise sitzen; schließen Sie einfach sanft die Augen und sitzen Sie zwei, drei Minuten. Es ist überhaupt kein Problem, wenn viele Gedanken auftauchen; lassen Sie sie einstweilen kommen und gehen, und schauen Sie, wie es sich anfühlt, eine oder zwei Minuten stillzusitzen, ohne dabei irgendetwas zu tun.“

Stellen Sie sich das ganz einfach folgendermaßen vor: Ihre Gedanken ziehen wie Wolken vor dem Himmel vorüber und Sie schauen sich diese „Wolken“ nur an, ohne darauf zu reagieren. Sie hängen keinem Gedanken nach, sondern lassen diese nur kommen und gehen, Sie „haften“ sich nicht an einen Gedanken!

Wahrscheinlich werden Sie erschrecken, was da alles los ist, aber nur so werden Sie verstehen, warum Sie in „Stress“ geraten, in welcher mentalen Verfassung Sie sind! Und dann versuchen Sie einmal, die Pause zwischen zwei Gedanken oder Wolken zu verlängern, also nichts zu denken.  

Natürlich ist Meditation weit mehr als das, aber ungefähr so fängt man an.

Was hat Meditation mit biografischer Arbeit zu tun?

Nicht wenige Menschen leiden im fortgeschrittenem Alter unter plagenden, immer wiederkehrenden Erinnerungen, also Gedanken. Mithilfe von Meditation können Sie Ihre Gedanken in eine andere Richtung lenken und so neue neuronale Verbindungen aufbauen, die mit zunehmender Übung immer stabiler werden. So funktionieren Sie Ihr Gehirn ganz einfach um.

Und hier noch ein wenig Literatur, die beim Einstieg hilfreich sein könnte:

Autor: Andy Puddicombe
Titel: Mach mal Platz im Kopf. Meditation bringt´s!
Verlag: MensSana bei Knaur

Autor: Yongey Mingyur Rinpoche
Titel: Buddha und die Wissenschaft vom Glück. Ein tibetischer Meister zeigt, wie Meditation den Körper und das Bewusstsein verändert
Verlag: Goldmann Arkana



Das ist Yongey Mingyur Rinpoche


Also: Machen Sie mal ´ne Pause!

Viel Erfolg wünscht Ihnen dabei

Ihre Dagmar Wagner 

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