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    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

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    Herzlichst Ihre Dagmar Wagner

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Dieser Film gehört "verboten": Mit einem völlig überholten Frauenbild erzählt der Film „Irgendwann ist auch mal gut“ aus der Reihe "Shooting Stars - Junges Kino im Zweiten" über den Entschluss eines älteren Ehepaares zum gemeinsamen Suizid - wenig hilfreich für´s Thema - hier mit LINK zum „Nachgucken“ in der Mediathek.

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Dieser Film gehört verboten: Ich hatte bereits unter diesem Link auf meinem BLOG auf diesen TV-Film hingewiesen.

Der Ehemann ist schwer krank, seine Ehefrau fit und gesund. Nach 51 Jahren aber will sie nicht ohne ihren Mann weiterleben, der sich zum Suizid entschloss. Das teilen sie ihrem Sohn - einem Bestattungsunternehmer - mit, und der muss nun irgendwie lernen, damit umzugehen.

Während es die Freunde der Eltern seit bereits sechs Monaten wissen, erfährt der eigene Sohn es erst wenige Tage vor dem geplanten „Todestag". Die Eltern begründen es damit, dass er zu beschäftigt war mit seiner Scheidung.

Dies finde ich inhaltlich schwierig, weil es so aussieht, als ob der Sohn kein Interesse am Leben seiner Eltern hat. So als: Wenn er sich mehr um seine Eltern gekümmert  hätte, dann hätten sie sich vielleicht nicht zu diesem Schritt entschieden. Das wirkt wie eine Schuldzuweisung. Tatsächlich glaube ich, war es nicht so gemeint, sondern für die Story einfach dramaturgisch notwendig, weil der Sohn somit sehr unter Zeitdruck geriet. Irgendwie muss die Geschichte ja erzählt werden, da muss man Kompromisse machen.

Der Sohn versucht nun alles, um den Suizid seiner Eltern zu verhindern, lotet seine rechtlichen Möglichkeiten aus, lernt dabei eine neue Liebe kennen und fuchtelt mit der Moralkeule herum: „Aber ich brauch euch doch!" Also der Sohn seine Eltern. Und auch, dass die Mutter noch so viel Freude am Leben hat - eigentlich, aber ohne ihren Mann kann sie sich das nicht vorstellen. Der Sohn ist der Situation weder intellektuell noch emotional gewachsen. Toll gespielt von Fabian Hinrichs.

Und jetzt wird´s mehr als heikel und wirklich ärgerlich: Noch schwieriger die Entscheidung der kerngesunden, lebenslustigen Mutter, zusammen mit dem schwerkranken Ehemann aus dem Leben zu scheiden. Auch er kann sie davon nicht abhalten, hätte aber natürlich weiterleben können, um das zu verhindern. Im Klartext: Er hätte die Schmerzen dieser Krankheit auf sich nehmen müssen, um den Tod seiner Frau zu verhindern. Aber das wollte er nicht.

Hier kommt die üble Botschaft des Films: Die Frau opfert sich für den Mann. Die Frau "folgt" dem Mann. Natürlich aus Liebe.

Dieser Aspekt wurde im Film völlig vernachlässigt, ist aber meiner Meinung nach sogar noch viel interessanter.

Der Sohn kann es nicht verhindern. Er beerdigt am Ende seine Eltern durch eine List seiner Assistentin im verbotenen Doppelsarg. Das suggeriert die Möglichkeit einer ewigen Verbundenheit, eben über den Tod hinaus. Tatsache aber ist: Jeder stirbt für sich allein.

Doch für die Eltern war diese Vorstellung unerträglich. Für sie gibt es nur ein „gemeinsam". Altern und sterben als Einzelwesen kam für die Frau nicht in Frage. Freude alleine nach dem Tod des Mannes auch nicht.

Und da hätten wir die zweite ebenso üble Botschaft: Der Tod wird nicht nicht als natürlich angesehen, sondern als Verschmelzung romantisiert, die es - besonders dem Mann - wohl erträglicher macht, in den Freitod zu gehen. Alleine sterben, wenn die lebenslustige Ehefrau ihn dabei begleiten will? Der Tatsache des Todes ins Auge zu blicken, ohne die Verzückung der "gemeinsamen Tat"? Umgesetzt in ein Bild der beiden im gemeinsamen Sarg. 

Dieser Film kann wirklich nicht hilfreich sein zu einem anderen, vorwärtsgewandten Blick auf das Sterben und den Tod. Im Gegenteil. Und das zusammen mit einem  rückwärtsgewandten Frauenbild. Hätte der Ehemann das auch für seine Frau gemacht? So sehen also Frauenbilder im „Jungen Kino beim ZDF" aus, abgenickt von der Redaktion, an der man wirklich zweifeln muss.

Großartige Darsteller (Hauptdarsteller: Fabian Hinrichs, seine Eltern spielen Franziska Walser und Michael Wittenborn) großartige Regie (Christian Werner) und ein schreckliches Buch (Daniel Bickermann) zu einem schwierigen Thema.

Unter diesem LINK können Sie bis 23.9.2020 den Film ansehen in der ZDF Mediathek.

Und unter diesem LINK mein Blogbeitrag zum Thema SUIZID. In welcher Altersgruppen kommen Suizide am häufigsten vor - von mir genau rechechiert.

Ach ja - es sind nicht kranken alten Menschen.

Es sind die 50-55jährigen. 

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