Materialordner für die Arbeit im AltenheimKosten: 15.- Euro zzgl. PortoBezugsadresse: Evangelisches Bildungswerk,Herzog-Wilhelm-Str. 24, 80331 München, Tel. 089-552580-0
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Als ich vor fünf Jahren mit meiner biografischen Arbeit begann, war das noch anders: Gab ich damals den Suchbegriff „Biografisches Arbeiten“ bei Amazon ein, wurden mir nur einige Titel zum Thema angezeigt. Heute kann ich mir die geballte Fach- und Übungsliteratur gar nicht mehr alle durchlesen, so viele Titel wurden inzwischen aufgelegt. Auch viel mehr Schreib- oder Biografieseminare - neuerdings auch von Psychologen - stehen zur Auswahl. Hier für Sie ein kleiner Überblick, was heute unter dem Namen „Biografisches Arbeiten“ alles angeboten wird:
1. Bildkarten
Diese Methode soll Ihre Erinnerungen wecken: Bestimmte, standardisierte Abbildungen auf Karten werfen Fragen auf. Ein Hochzeitspaar erinnert an das eigene Eheglück oder auch Unglück. Diese Methode wird häufig und vorwiegend in der Seniorenarbeit eingesetzt. Sie ist die einfachste Art, einmal über sein Leben nachzudenken, und wer will, schreibt seine Gedanken dazu auf. Ein leicht gemachter, prima Einstieg ins biografische Arbeiten.
2. Erinnerungsbuch oder Erinnerungsalbum
Manche Bücher bieten die Möglichkeit, anhand vorgegebener Fragen seine eigene Biografie zu erstellen, in dem man die Antworten handschriftlich einfach hineinschreibt. Nach getaner Arbeit überreichen Sie das ausgefüllte Buch in der Regel der Person, die es Ihnen „leer“ geschenkt hat - meistens sind das die eigenen Kinder oder Verwandte. Dies ist die am wenigsten aufwendige und kostengünstigste Variante für eine eigene Biografie. So haben Sie sich zu einzelnen Themen aus Ihrem Leben Gedanken gemacht. Allerdings sind die Fragen nicht individuell auf Sie zugeschnitten und Sie haben kein Gegenüber zum Austausch! Es handelt sich außerdem um standardisierte Vorgaben und Fragen, könnte aber ein Anstoß sein, die biografische Arbeit danach vielleicht intensiver und individuell anzupacken, um den begonnenen Prozess weiter zu vertiefen. 3. Wochenendseminare mit Psychologen
Zunehmend lese ich über Angebote von Psychologen, sich ein Wochenende lang oder auch über mehrere auf´s Jahr verteilte Tage seiner eigenen Lebensgeschichte zu widmen. Da ich bislang bei keinem dieser Kurse anwesend war, kann ich Ihnen dazu keine weiteren Details verraten. Ich bin aber überrascht, wie sehr diese Angebote in den letzten zwei Jahren zugenommen haben. Ob diese dann auch allerdings von Teilnehmern angenommen werden, das weiß ich nicht. Über den Unterschied von Therapie und der biografischen Arbeit, die ich für meine Klienten leiste, schreibe ich Kürze einen eigenen Blogbeitrag! Wer zielgerichtet etwas aus seinem Leben aufarbeiten möchte mit einem konkreten „therapeutischen“ Effekt ist bei den Psychologen sicherlich gut aufgehoben. Ob sich das dann einstellen wird, was Sie sich wünschen, das kann Ihnen aber auch hier niemand garantieren.
4. Fachliteratur für die Biografiearbeit in der Seniorenarbeit
Beim letzten Weihnachtsfest drückte mir mein Vater eine Kiste mit 17 alten Super 8 Filmen in Hand, und bat mich, diese auf DVD zu überspielen. Mein erster Gedanke war, ob auf diesen Filmen überhaupt noch etwas zu sehen ist. Schließlich sind sie alle 38 bis 43 Jahre alt.
Filmmaterial bleicht aus, die Bilder verblassen, und so wenig lichtgeschützt, wie mein Vater diese alten Filmrollen archivierte, hatte ich da wenig Hoffnung. Aber das war nicht meine einzige Sorge: Von Freunden wusste ich, dass diese Überspielungen eigentlich sehr teuer sind.
Und darum die gute Nachricht für alle, die ihre alten Super 8 Filme auf DVD überspielen lassen wollen:
Ich habe in Starnberg einen Foto Service gefunden, der diese Überspielung gut und günstig macht. Für 17 alte Super 8 Filme (pro Filmrolle sind es circa 3 Minuten Filmmaterial) habe ich insgesamt 101.- Euro bezahlt. Vor einiger Zeit war dieser Preis noch absolut unmöglich. Es hat Hunderte von Euros gekostet!
Für die biografische Arbeit sind Erinnerungsstücke ganz besonders wichtig, und alte Super 8 Filme sind da ein ganz besonderer Schatz.
Für alle also, die an ihrer eigenen Biografie schreiben, und noch alte Super 8 Filme besitzen - zögern Sie nicht, diese auf DVD zu überspielen, falls Sie sie nicht mehr mit einem alten Projektor abspielen können. Sie finden sicherlich einen Foto Service in Ihrer Nähe, der diesen Dienst ebenso günstig und gut anbietet.
Ich will Adresse und Telefonnummer meines Fotogeschäfts dieses Mal nicht veröffentlichen, es sieht sonst nach Werbung aus. Aber natürlich schicke ich Ihnen diese Informationen liebend gerne zu, wenn Sie mir unter KOMMENTAR eine kurze Nachricht schreiben, oder einfach bei mir anrufen.
Wer sich mit dem Gedanken einer persönlichen Biografie befasst, wird sich zwangsläufig fragen: wie packe ich oder der professionelle Autor mein ganzes Leben in dieses Buch oder diesen Film? Wo fange ich an, wo höre ich auf? Wie ist diese Fülle an Erlebtem zu bewältigen? Nicht wenige beginnen - verständlicherweise - an diesen ersten Überlegungen zu verzweifeln, manche gar geben hier bereits ihr Vorhaben wieder auf.
Zugegebenermaßen: 60, 70, 80, 90 gar 100 Jahre sind eine beeindruckende Zeitspanne. Aber sie ist zu bewältigen. Und zwar nicht, indem Sie die Ereignisse Jahr für Jahr aneinanderreihen. Vielleicht haben Sie bereits Biografien berühmter Persönlichkeiten gelesen, die sich ausschließlich im Bemühen um Chronologie verlieren. Viel Geduld und Ausdauer sind notwendig, sich durch so ein Buch zu kämpfen, der Lesegenuss oft eingeschränkt. Und meistens hat man am Ende die ganzen Fakten und Namen sowieso bereits wieder vergessen. Schade um all die Mühe und Liebe.Diese Form der Biografie vermittelt die Haltung, man könne ein Leben fassen, in dem man Tage, Wochen und Jahre wie auf einer Perlenschnur aneinander reiht! Doch wenn sich eine Lebensgeschichte in einer Aufzählung verliert, innere Anteilnahme an dem Geschehenen über weite Strecken verloren bleibt, wird es schlicht und einfach langweilig. Diese Erfahrung haben Sie sicherlich auch schon gemacht! Die reine Information darüber, wieviel Auszeichnungen man erhalten hat, sind tote Informationen. Wir empfinden sie als ungelebt. Erst wenn wir erfahren, wieviel Mühe notwendig war, um eine Auszeichnung zu erhalten, welchen Preis man vielleicht dafür zu zahlen bereit war, läßt uns aufhorchen. Jetzt wird es interessant. Die Ereignisse sollten immer einen Bezug zu unseren Gefühlen haben.
Was ist es also, womit man ein Leben fassen kann? Wie kann es spannend erzählt werden?
Zum Einstieg hier ein paar einfache Tips!
Stellen Sie sich schlichte Fragen: woran erinnern sie sich gerne, und woran eher nicht?
Was fällt ihnen spontan aus ihrem Leben ein? Schreiben Sie einfach alle Erlebnisse auf, die Ihnen in den Sinn kommen. Nur für Sie selbst, ohne perfekten Anspruch.
Bestimmt haben sich auf diese Weise schnell ein paar Geschichten angesammelt.