Tatsächlich wurde die Neugestaltung meiner Webseite Wagner Biografien erst vor wenigen Tagen abgeschlossen und die Webseite ist gerade online gegangen. Hier der LINK!
Über meine neue Webseite - ich hoffe, sie gefällt Ihnen - freue ich mich. Gleichzeitig erleben wir schwere Zeiten, sind an unser Heim gebunden. Viele ältere Menschen müssen ohne Besuche auskommen.
Darum habe ich mich entschieden, Biografiearbeit hier im BLOG und später online als Workshop/Seminar anzubieten.
Am liebsten natürlich per Video, aber bis ich das technisch/organisatorisch umgesetzt habe, starte ich ganz normal auf meinem BLOG mit dieser ersten kleinen praktischen Lektion ERINNERUNGSSCHNIPSEL.
Nutzen Sie es als persönliche Inspiration, als Zeitvertreib oder für Ihre wertvolle SeniorInnenarbeit: Mittels meiner Anregungen können Sie sofort aktiv werden und den Start in Ihre Biografiearbeit leicht umsetzen.
Bleiben Sie dran. In kleinen Schritten geht es zeitnah weiter.
Empfehlen Sie meinen Biografieworkshop bitte unbedingt weiter. Es gibt sicher Menschen, die froh und dankbar für diese Anregungen sind. Vielleicht auch, um sich von den aktuellen Sorgen etwas abzulenken.
Ich hoffe, den Kurs bald online im Videoformat fortsetzen zu können.
1. Übung als Einstieg in Ihre Biografiearbeit - einfach und lebensnah:
- ERINNERUNGSSCHNIPSEL
Hintergrund
Früher stellte man sich unter autobiografischem Schreiben ausschließlich umfangreiche Memoiren des gesamten Lebenswegs vor, also dickleibige, aufgeblähte Autobiografien. Und die gibt es natürlich auch heute noch!
Der Rückblick der Lebensgeschichte diente und dient dabei oft mehr zur Selbstdarstellung, oder um ein bestimmtes, in der Regel überhöhtes Bild in der Geschichte von sich zu hinterlassen: ein homogenes, abgerundetes, einheitliches und vor allem leuchtendes Selbstbild. Doch mit dieser Form von Schönfärberei sind die heutigen Leser nicht mehr zu beeindrucken. Sie wissen es und ich weiß es: Ein Leben ohne Ecken und Kanten ist pure Illusion.
Außerdem: Spannende Autobiografien leben vom Scheitern, von dramatischen Lebensmomenten, plötzlichen Lebensumbrüchen, und davon, wie das die- oder derjenige bewältigt und reflektiert hat.
Es sind diese authentischen Erfahrungen, die die Leser interessieren, weil wir alle daraus lernen und auch Mut schöpfen können.
Und dabei gilt: Je ehrlicher eine Biografie und je weniger klagend oder anklagend dabei - um so besser. Jammernder Seelenstriptease ist out!
In den letzten Jahren finden viele Gefallen an einer neuen Erzählweise: an kurzen, überschaubaren Erinnerungen, die man in Bezug zueinander setzt - eine Sammlung von Erzählungssplittern.
Zugegeben: Das ist eine ziemlich radikale, verkürzte Form, aber eine Hilfestellung für alle, die sich mit dem umfangreichen, geordneten Schreiben schwer tun. Und als Einstieg in die tiefgründigere Biografiearbeit ist es besonders gut geeignet. Als „warm up" sozusagen.
Wie das geht? Ganz einfach:
Beantworten Sie sich folgende Frage:
Was fällt Ihnen zuallererst ein, wenn Sie an Ihr Leben denken? Was kommt Ihnen alles in den Sinn?
Äußere Bedingungen:
Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe dafür! Lassen Sie sich durch nichts dabei stören. Wenn Sie keine Lust mehr haben, hören Sie einfach wieder auf. Meistens wirkt diese Frage nach, und am nächsten Tag kommt Ihnen wieder etwas in den Sinn. Falls nicht - dann sind Sie einfach noch nicht so weit für Biografiearbeit oder haben einfach keinen Spaß an dieser Übung! Auch in Ordnung!
Das sollten Sie wissen:
Öffnen Sie sich ohne Selbstbeschränkung. Sicherlich werden es vielfältige Erinnerungen sein. Es sind nicht nur die großen Momente gefragt, auch das Leuchten der kleinen Augenblicke ist gemeint.
Und wenn Sie sich mit Ihrem ganzen Leben überwältigt fühlen, dann schränken Sie die Zeiträume ein.
Interessant dabei: Wenn Sie sich unzensiert Ihren Erinnerungen widmen, diesen „freien Lauf" lassen, kommt so manche Überraschung ans Tageslicht.
Was sollten Sie tun?
Schreiben Sie alles auf als kurze Notizen, ohne darüber nachzudenken. Und zwar so, dass Sie anhand derer später das Ereignis, die Erinnerung wieder identifizieren können. Es müssen keine ganzen Sätze sein.
Notwendiges Arbeitsmaterial:
Die gute alte Karteikarte - Sie erinnern sich?
Falls Sie keine zur Hand haben - sollen ja inzwischen aus der Mode gekommen sein - dann zerschneiden Sie vorher DIN A4 Blätter zu kleineren Papierschnitzeln.
Wenn Sie jede Erinnerung auf einen eigenen kleinen Zettel oder eine Karteikarte schreiben, tun Sie sich später beim Ordnen leichter. Aber so weit sind wir noch nicht.
Und auch wenn Sie keine Lust zum Aufschreiben haben, oder die Übung „doof" finden: Denken Sie nur einmal ganz kurz über die Frage nach. Auch das kann einiges in Bewegung bringen!
TIPP
Falls Sie Geschmack daran finden: Legen Sie neben Ihr Bett oder in Ihren Räumen griffbereit Zettel und Papier hin. Denn es wird Ihnen weiterhin vieles einfallen. Schreiben Sie es einfach nur auf.
Form
Diese Übung können Sie auch als Gespräch führen, innerhalb der Familie. Hören Sie gut zu. Bewerten Sie dabei nicht. Lassen Sie die gefragte Person uneingeschränkt ihren Gedanken nachhängen!
Zeitraum
Die Übung wirkt nach. Sie können dies über mehrere Tage tun! Solange Sie Freude daran haben.
In meinem übernächsten Blogbeitrag sage ich Ihnen, wie es mit diesen Schnipseln dann weitergeht...
Außerdem:
In meinem nächsten Blogbeitrag werden Sie eine sehr konkrete Übung finden, für alle, die sich mit dem „freien Assoziieren" der heutigen Übung schwer getan haben.
Freuen Sie sich drauf!
Bleiben Sie dran!
Schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen haben: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Oder auf Facebook oder hier im BLOG als Kommentar:
Schreiben Sie mir, wie es Ihnen damit ging! Schicken Sie mir gerne Anregungen!
Viel Spaß dabei und bis zum nächsten Mal!
Ihre Dagmar Wagner