Ich freue mich über eine sehr sehr glückliche und zufriedene Klientin, die nun die interessierten Fragen zum Inhalt ihres Buches genießen darf. Mit unserer gemeinsamen biografischen Arbeit konnte sie mit fast 86 Jahren auch noch ein schweres Traumata überwinden, und das obwohl sie selber als Psychoanalytikerin gearbeitet hat. Wir haben am Schluß noch viel über das "Zuhören können" gesprochen und wie wichtig dies beim Überwinden von seelischen Belastungen ist. Genau dieses Thema spreche ich bei meinen Vorträgen immer wieder an und erkläre dabei auch, wie sich gutes Zuhören positiv auf unser Gehirn auswirken kann.
Vorgestern klingelte es an meiner Haustür und ein Bote überbrachte mir einen großen Rosenstrauß - von Frau Liselotte Alt - als Dankeschön für meine Arbeit. Ich darf mich wirklich glücklich schätzen, solch wunderbaren Klienten zu haben!
Von Herzen Dank dafür!
Alles Gute von Ihrer Dagmar Wagner
Wer sich für die historischen Hintergründe zur Umsiedlung der Baltendeutschen nach Polen interessiert, hier ein Auszug aus dem Buch für Sie zum Nachlesen:
Historische Hintergründe zu meiner Geschichte
Die Deutschen spielten bereits seit dem 12. Jahrhundert als Einwanderer eine führende Rolle in Estland und waren zahlreich in der Oberschicht der Stadtbürger und Gutsbesitzer vertreten. Bis 1885 war Deutsch die Unterrichts- und Behördensprache, obwohl Estland bis 1918 zum russischen Reich gehörte, wo der deutschbaltische Adel eine bedeutende Rolle spielte. Aus seinen Reihen kamen zahlreiche russische Minister, Politiker, Generäle und Admiräle. Im 19. Jahrhundert war auch die damals deutschsprachige baltische Universität Dorpat (heute Tartu) wichtig für das deutsche Kulturleben.
Aufgrund der einsetzenden Russifizierung und des Erwachens eines Nationalgefühls der Esten nach 1885 wurde die deutsche Sprache von der russischen abgelöst und darum jeglicher Schulunterricht in deutscher Sprache verboten. Das änderte sich erst wieder während der deutschen Besetzung des Baltikums im Ersten Weltkrieg 1916–18. Ein deutschbaltisch-dominierter Staat, das Vereinigte Baltische Herzogtum unter reichsdeutschem Schutz sollte errichtet werden. Auf ehemals deutschem Grundbesitz, den der deutschbaltische Adel abzutreten bereit war, sollte eine größere Zahl von Deutschen angesiedelt werden. Nachdem das Deutsche Reich aber den 1. Weltkrieg verlor und Estland 1918 erfolgreich seine Unabhängigkeit in Form eines neuen Nationalstaats erklärte, bewerteten die Esten das Verhalten der Deutsch-Balten als Landesverrat.
In Landreformgesetzen wurden darum die zumeist deutschbaltischen adligen Grundbesitzer in Estland zu großen Teilen zugunsten der landlosen estnischen Bauernschicht enteignet, hatten allerdings teilweise auch die Möglichkeit, ihren Besitz wieder zurückzukaufen. Dennoch setzte eine starke Verarmung der Baltendeutschen ein, denen der neue estnische Nationalstaat aber als nationale Minderheit zumindest eine weitgehende kulturelle Autonomie mit eigenen Schulen in deutscher Sprache gewährte.
Den Schlussstrich unter die über mehr als 700 Jahre sich entwickelnde deutsch-baltische Kultur setzte dann allerdings der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt 1939. Hitler und Stalin vereinbarten in einem geheimen Abkommen, dass Russland die baltischen Länder bekommt und Deutschland dafür einen Teil von Polen. Da die Baltendeutschen die intellektuelle Oberschicht bildeten war ihnen klar, dass dies für die Deutschen Deportation, Gefängnis oder Tod bedeuten würde. Ähnliches hatten sie bereits nach dem 1. Weltkrieg erlebt, als die Bolschewiken für ein paar Monate in Estland einfielen und ihren Terror in erster Linie gegen die baltendeutsche Oberschicht richteten.
Estland wurde schließlich unter massivem Druck und Gewaltandrohung 1940 von der Sowjetunion annektiert.
Der Plan zur Umsiedlung der von den Nationalsozialisten als „rassisch wertvoll“ betrachteten Deutschbalten vor allem in die neu eroberten polnischen Gebiete wurde 1939 zügig durchgeführt.