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    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

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Halbleer oder halbvoll: Leben Optimisten besser?

Ein Thema kommt bei meiner biografischen Arbeit immer zur Sprache: Ging man als Optimist oder als Pessimist durch´s Leben! Das ist etwas, was meine Kunden bei der Lebensrückschau immer beschäftigt. Denn selbst unsere Erinnerungen sind davon geprägt, sehe ich mehr die positiven, schönen, gelungenen Dinge in meinem Leben, oder konzentriere ich mich auf das, was mir gefallen oder sogar Kummer gemacht hat.



Welche Lebenshaltung nun wirklich besser tut, das haben inzwischen berühmte, seriöse Wissenschaftler untersucht. Wie zum Beispiel Tali Sharot, von der ich Ihnen einige Ausführungen aus ihrem englischen Vortrag „The optimism bias“, zu sehen auf www. ted.com, in deutscher Sprache kurz zusammenfassen möchte.

Was ist ein Optimist? 

Ganz einfach - ein Mensch, der das Eintreten guter Ereignisse überschätzt und das Eintreffen von schlechten Ereignissen unterbewertet. Kurzum, ein Mensch, der meistens denkt, es wird schon gut ausgehen!

Ein gutes Beispiel dafür, dass es mehr Optimisten als Pessimisten gibt, ist die Tatsache, dass Menschen immer noch heiraten, obwohl 40% aller Ehen in der westlichen Welt geschieden werden. Obwohl also jede zweite Ehe aus fünf Ehen in die Brüche geht, als Abschreckung taugt diese Wahrheit nicht. Und auch Geschiedene treten immer wieder erneut vor den Traualtar, was von Samuel Johnson als

 „Die zweite Ehe ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung“

 gewertet wird.

Daraufhin stellt sich die Frage: Ist Optimismus überhaupt gut für uns? Oder ist eine geringe Erwartungshaltung besser für unser dauerhaftes Glück?

Eine Antwort darauf gibt die wissenschaftliche Forschung, denn folgendes haben sie herausgefunden:

Menschen mit hohen Erwartungen an sich und an das Leben fühlen sich immer besser, egal ob sie gewinnen oder nicht. Denn nicht der Sieg oder der Verlust  an sich ist entscheidend für unser Wohlbefinden, sondern wie wir das jeweils interpretieren.

Ein Beispiel:

Studenten mit einer grundsätzlich hohen Erwartungshaltung an sich, die meinen, ich bin intelligent, ich schreibe eine 1 in meinen Examen, denken bei einer schlechten Note nicht, dass sie dumm waren, sondern dass das Examen einfach unfair war. Sie bewerten sich danach als Person nicht schlechter!

Wenn aber Studenten mit einer geringen Erwartungshaltung an sich, die also meinen, ich schreibe sowieso keine gute Note, eine schlechte Note schreiben, dann sagen sie: Ja klar, ich bin ja auch dumm. Selbst wenn sie eine gute Note schreiben, führen sie das nicht auf ihr Können, sondern auf einen zu leichten Test zurück.

Völlig unabhängig, welche Ergebnisse wir erzielen, allein die positive Erwartungshaltung macht uns schon glücklich. Eine positive Erwartungshaltung oder Annahme steigert unser Wohlbefinden!

Depressive Menschen schätzen die Zukunft negativer ein, sie mögen insgesamt sogar realistischer sein.

Optimisten hingegen verändern ihre subjektive Realität, ihre persönliche Wirklichkeit zu ihrem Vorteil. So wie sie eine positive Welt erwarten, verändert das gleichzeitig ihre Sicht auf ihre Welt. Und in der Tat können sie mit ihrem Optimismus auch in der Folge die objektive Welt verändern. 

Wenn ich daran glaube, Erfolg zu haben, dann führt das deswegen zu mehr Erfolg, weil mich meine Einstellung wie eine „selbst erfüllende Prophezeiung“ härter arbeiten lässt. Es gibt mir dazu einfach mehr Kraft, denn wenn ich an etwas glaube, entwickle ich mehr Energie. Und das läßt mich unter Umständen erfolgreicher sein und mein Vorhaben gelingen. 

Wenn ich sowieso nicht an meinen Erfolg glaube, woher soll dann das Feuer für meinen Einsatz kommen?

Optimismus ist also hilfreicher bei unseren Vorhaben, welcher Art auch immer sie sein mögen.

Optimismus ist auch gesünder, denn wenn wir die Welt meistens rosig sehen,dann reduziert das unseren Stress. Sich eine positive Welt vorzustellen verschafft angenehmere Gefühle, als wenn man für sich überwiegend eine negative Welt entwirft.

Das finde ich sehr einleuchtend.

Optimismus hat also Vorteile, aber auch Gefahren:

Optimismus lässt uns manchmal die Zukunft zu rosig sehen, wir schätzen Risiken als zu gering ein, was zu einem gefährlichen Verhalten verleitet.

Wir sollten darum lernen, uns vor diesen Gefahren des Optimismus zu schützen, und gleichzeitig von den Früchten des Optimismus zu profitieren.

Denn ohne Optimismus würde sich die Menschheit nicht weiter entwickeln:

Für alles Neue, jeden Fortschritt, müssen wir uns eine andere Realität vorstellen können, und gleichzeitig daran glauben, dass diese Realität möglich, machbar ist. Dazu muss man also optimistisch sein. Ein Wissenschaftler, ein Ingenieur würde nichts neues entwickeln, wenn er es sich nicht vorstellen könnte, und im nächsten Schritt nicht auch überzeugt von seinem Gelingen wäre.

Optimismus ist also lebensnotwendig. Wenn er nicht ausufert und zu blind wird, lebt es sich besser damit!

In diesem Sinne!
Glaube versetzt Berge!

Einen schönen Herbst wünscht Ihnen
Ihre Dagmar Wagner 

 

 

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