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    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

    Ich freue mich, daß Sie meinen BLOG besuchen, mit dem ich rund um´s Thema Älterwerden sowie zur Biografiearbeit unterschiedliche spannende Aspekte aufgreifen möchte. Mit lebendigen Texten hoffe ich, Ihnen auch neue Sichtweisen erschließen zu können. Außerdem empfehle ich Ihnen Bücher, Filme, Projekte und Links, die ich interessant und diskussionswürdig finde. Über den ein oder anderen Tipp von Ihnen würde ich mich natürlich ganz besonders freuen genauso wie über einen regen und kontroversen Austausch mit Ihnen! Schreiben Sie mir doch einfach, und wenn Sie möchten, veröffentliche ich gerne Ihren Beitrag auf meinem BLOG.

    Machen Sie mit!

    Herzlichst Ihre Dagmar Wagner

Es ist nie zu spät: Eine Begabung noch mit 75 Jahren ausgelebt!


Dies ist nun eine sehr persönliche Geschichte, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. 

Zu seinem 75. Geburtstag im November 2012 erzählte mir mein Vater, Horst Schneider, zum ersten Mal, wie gerne und gut er zeichnen könnte. Ich hatte noch nie etwas derartiges von ihm gehört. Er hätte auf einer Feier meines Bruders ganz spontan eine Reihe sitzender Gäste gezeichnet und dieselben waren sehr begeistert davon. Ich gebe zu, ich war sehr überrascht von dieser Geschichte. Und als nun Weihnachten vor der Türe stand, überlegte ich mir ein besonderes Geschenk. Internet macht es heute möglich. Die Eingabe „Zeichenkurs“ zusammen mit der nächst größeren Stadt in der Nähe meines Vaters, zeigte mir sofort ein passendes Suchergebnis an: Am 19./20. Januar 2013 fand genau dort ein Zeichenkurs für Anfänger statt. Man musste nichts mitbringen, die notwendigen Utensilien wurden gestellt, also ideale Bedingungen für meinen Vater. Kurz entschlossen meldete ich ihn an, und so erhielt er einen Gutschein zu Weihnachten für diesen Kurs. Nun war es an ihm, ziemlich überrascht zu sein. Ich gebe zu: Ich hatte damit gerechnet, dass er diesen Kurs eventuell sogar absagen würde, dass er sich dann doch nicht traut oder es ihm einfach nicht wichtig genug war. Egal wie seine Entscheidung ausgefallen wäre, übelgenommen hätte ich es ihm nicht. Es war ein Versuch von meiner Seite, alles Weitere lag bei ihm. Ich versicherte ihm, dass es maximal acht Kursteilnehmer geben würde, es also eine kleine Gruppe sei. 

 Da ich 400 Kilometer entfernt von meinen Eltern lebe, war es ein Zufall, dass ich am 19./20. Januar wieder zu Besuch bei Ihnen war. Und tatsächlich: Mein Vater, gestiefelt und gespornt, ging zu seinem Kurs. Ich fand es sehr mutig von ihm, tatsächlich hinzugehen.

 Gegen 17:00 Uhr kehrte er zurück und präsentierte uns sein erstes Werk. Ich kann unsere Reaktionen kaum in Worte verfassen, ja ich denke, es hatte uns die Stimme verschlagen. Aber dann konnten wir gar nicht genügend Bravorufe und Lob von uns geben.

 

Zeichnung mit Pastellfarben von Horst Schneider aus Wächtersbach.Diese erste Zeichnung fertigte mein Vater am ersten Tag nach einer Vorlage mit Pastellfarben an. 

Wie sich herausstellte waren sie sogar nur fünf Personen: ein ebenfalls 75jähriger sehr netter Herr, der von seiner Ehegattin zu diesem Kurs „verdonnert“ wurde, eine 75jährige Dame, eine 55jährige Dame und ein 10jähriges Mädchen. Mittags gingen sie gemeinsam ins Café. Der Lehrer war sehr nett und kompetent, mein Vater wirkte beseelt und glücklich, diese Erfahrung so erfolgreich gemacht zu haben.

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"MEHR GEHT NICHT!" - Lesung aus einer Biografie am 25. März 2013


Ich freue mich sehr, dass Herr Heinz J. Raith, einer meiner sehr geschätzten Kunden, aus seiner wunderbaren Biografie „MEHR GEHT NICHT!“ lesen wird. 

Das verspricht eine spannende Stunde zu werden: Kreativität in der Modebranche gepaart mit Unternehmergeist, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen, wobei menschliche Wärme und Tiefe für ihn immer an erster Stelle standen. 

Hören Sie auch, wie er den fesselnden Weg durch seine Erinnerungen über viele Monate erlebt hat, und welche gewinnbringenden Einsichten er für sich aus dieser Rückschau zog.

Ich danke Herrn Raith sehr für diese Offenheit, die alles andere als selbstverständlich ist.

Datum: 25. März 2013Uhrzeit: 16:00 - 17:15 UhrEintritt freiOrt:   Seeresidenz Alte PostKaminzimmer

Alter Postplatz 182402 Seeshaupt

Telefon: 08801-914-0Ansprechpartner: Elisabeth von Bitter 

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Vortrag von Dagmar Wagner in der Gesundheitsakademie im Klinikum Starnberg am 7. Mai 2013 um 19:00 Uhr


Vielleicht haben Sie bereits einen interessanten Kurs aus dem vielseitigen Programm der Gesundheitsakademie im Klinikum Starnberg besucht. Ich kann Ihnen ein Studium des Kursprogramms nur wärmstens empfehlen, denn es ist für jeden etwas dabei. Ich freue mich darum sehr, dass mich Frau Gertie Maria Rumitz, die Leiterin der Gesundheitsakademie, eingeladen hat, um in der Akademie einen Vortrag über biografisches Arbeiten zu halten. Vorträge halte ich wirklich sehr gerne, und so haben wir uns auf das folgende Datum geeinigt:DATUM        7. Mai 2013UHRZEIT      19:00 Uhr - circa 20:30 UhrORT            Gesundheitsakademie im Klinikum Starnberg                  Leitung der Gesundheitsakademie: Frau Gertie Maria RumitzEINTRITT     10 - 12 EuroADRESSE     Kreiskrankenhaus Starnberg GmbH                 Oßwaldstr. 1                 82319 StarnbergTELEFON     08151 -18 -2916EMAIL          Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!     www.gesundheitsakademie-starnberg.deLINK ZUR WEBSEITE Und hier nun für Sie der Text der Vorankündigung:

Denken Sie immer wieder daran, Ihr Leben aufzuschreiben?

Ein einführender Vortrag über die vielfältigen Aspekte biografischen Arbeitens mit vielen praktischen Tips, für alle, die es endlich anpacken wollen. 

Je älter wir werden, umso mehr Erinnerungen kommen auf, die uns immer begleiten werden, ob wir das wollen oder nicht. So wie wir uns in der Rückschau erleben, so fühlen wir uns im Moment. Erinnerungen bestimmen somit indirekt unser Lebensgefühl in der Gegenwart. Wenn Sie sich also heute wohl fühlen wollen, dann müssen Sie sich mit Ihren Erinnerungen wohl fühlen. 

Als Biografin möchte und kann ich hierzu einen Beitrag leisten. In meinem Vortrag erzähle ich Ihnen, wie wohltuend und heilend biografische Arbeit auch für Körper und Seele, für Ihre ganze Gesundheit eben sein kann: Klarheit, Zufriedenheit, innere Ruhe, neue Energie und vieles mehr sind die positiven Auswirkungen davon.  Sie werden überrascht sein, was Sie alles in Ihrem Leben geleistet haben, wie viel Kraft Sie hatten und dass diese immer noch in Ihnen steckt. Und ein Freude machendes Gehirntraining ist es obendrein. Mehr und mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich dafür.

Nach einem kurzem Überblick über den aktuellen Stand biografischer Arbeit heute, führe ich sie mit einfachen Tips in die biografische Arbeit ein. Und natürlich spreche ich auch den Umgang mit den schmerzhaften Erinnerungen an. Denn nichts soll Sie mehr aufhalten, mit dem Schreiben Ihrer persönlichen Lebensgeschichte zu beginnen: Viel Spaß, Anregung, Lebendigkeit kehrt in Ihr Leben ein, neuer Gesprächsstoff auch im Familienkreis entsteht! Und Sie werden staunen, wie gerne man Ihnen zuhören wird. So erleben Sie die Wertschätzung Ihrer Erinnerungen! 

Persönliche Fragen werde ich Ihnen bei dieser Gelegenheit sehr gerne beantworten!Es ist zwar noch eine Weile hin, aber vielleicht markieren Sie sich das Datum schon einmal in Ihrem Kalender!Die Teilnehmerzahl wird auf 12-14 Personen begrenzt sein. Also vergessen Sie bitte nicht, sich rechtzeitig anzumelden!Wenn Sie weitere Fragen zu meinem Vortrag haben, zögern Sie nicht, mir zu mailen oder mich einfach anzurufen. Die Kontaktdaten finden Sie oben rechts auf meiner Webseite!Ich freue mich auf Ihr Kommen!Alles Liebe für Sie von Ihrer Dagmar Wagner  
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Das Vergessen ist die Regel, die Erinnerung die Ausnahme!

Ein interessantes Spiegelgespräch (Spiegel Nr. 4 vom 21.1.2013) mit dem niederländischen Psychologen DOUWE DRAAISMA und der Spiegelredakteurin Kerstin Kullmann zum Thema `Erinnerung und Vergessen´! 

Hier begegneten mir viele Fragen, die mir als Biografin oft gestellt werden. Darum habe ich für Sie die meiner Meinung wichtigsten Fragen und Antworten als Zitate zusammengefasst:

Frage Nummer 1

„Warum erinnert man sich so schlecht an die eigene frühe Kindheit?“

„Bei der Geburt bekommen wir unser Gehirn sozusagen im Rohbau geliefert. Es vergrößert sich dann rasend schnell, da bleibt kaum Zeit für die Vergangenheit. Mit dem Alter verändert sich die Sicht auf die Welt, die Sprache kommt hinzu.

(...) Es ist schwer, die Welt im Alter von fünf Jahren noch einmal so zu betrachten, wie sie sich anfühlte, als man zwei war. Fünfjährige Kinder erinnern sich an Episoden, an kleine Geschichten. Zweijährige erinnern sich an kurze, visuelle Szenen ohne genaue zeitliche Abfolge, ohne innere Entwicklung. Sind die vergangenen Erfahrungen eines Kindes einmal überlagert von Erfahrungen, die es in Worte fassen kann, ist das, was zuvor geschah, verschwunden.“ 

(...) „..., die Erinnerungen kleiner Kinder sind häufig unerfreulich. (...) Weil das Gedächtnis in diesem Alter dazu da ist, einen von Gefahren fern zuhalten. 

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"Das Lied des Lebens" - Dokumentarfilm über biografische Arbeit mit Musik


Der Zugang zur eigenen Lebensgeschichte kann vielfältig sein: In dem Dokumentarfilm DAS LIED DES LEBENS von der Regisseurin Irene Langemann bringt der Komponist Bernhard König Menschen über 70 Jahre zum Singen. In Gesprächen erfährt er, welche Lieder oder Musik in ihrem Leben eine Bedeutung hatten und knüpft an diese Erinnerungen an.Seit einer Woche in bundesdeutschen Kinos kann ich diesen schönen Film nur wärmstens empfehlen. Hier ein Ausschnitt aus der Webseite zum Film:Ein hundertprozentiger "Überzeugungstäter" sei er, sagt Komponist Bernhard König, wenn er über seine neuartigen Musikkonzepte für alte Menschen spricht. Begeistert von der Schönheit der alten „faltigen“ Stimmen, vermittelt er Senioren, wie man  Musik meditierend, trauernd, liebend, lernend, protestierend, staunend und beglückt erleben kann.

Im Stuttgarter Generationenzentrum Sonnenberg führt der Musiker biographische Interviews mit alten Menschen, um deren verschüttete Träume und Traumata aufzuspüren. Zentrales Thema sind die „Lieblings- und Lebenslieder“. Lieder, die in der eigenen Biographie verankert sind und für eine ganz besondere Geschichte oder Erinnerung stehen. Bei der 78jährigen Magdalena Reisinger löst das Lied „Kann denn Liebe Sünde sein“ einen emotionalen Ausbruchaus. Mit vierzehn Jahren ist sie schwanger geworden. Geächtet von den Dorfbewohnern, täglich von ihrer Mutter verprügelt, brachte sie als fünfzehnjähriges Mädchen eine Tochter zur Welt. Dieses Erlebnis, das auf dramatische, aber auch beglückende Weise ihr Leben geprägt hat, ist für Bernhard König der Ausgangspunkt, das ‚Lied des Lebens’ von Magdalena Reisinger zu komponieren. Stärker als im bloßen Erzählen und Erinnern, kommen in solchen Lebensliedern sehr intensive Emotionen zum Ausdruck. In der Eintönigkeit des Altenheims werden aus bedrückten, erstarrten Senioren klingende und leuchtende Menschen.

Diese Arbeit setzt Bernhard König in Köln mit dem Experimentalchor „Alte Stimmen“ fort. Hier darf mitsingen wer mindestens 70 Jahre alt ist und Lust auf musikalische Experimente hat. Der älteste Chorsänger Alfred Adamszak ist 91, und kein bisschen müde -  trotz der schlimmen Kriegserlebnisse und der schmerzhaften Abschiede von geliebten Menschen. Auch diese Biographie nimmt der Komponist zum Anlass, um zusammen mit dem Chor ein Lied von ergreifender und expressiver Stärke zu entwickeln.Obwohl Bernhard König seit vielen Jahren Musik für die abenteuerlichsten Anlässe erfindet, hat er noch nie ein Projekt erlebt, das so viele Überraschungen bereithält und eine solche zwischenmenschliche Dynamik und emotionale Tiefe entwickelt. Die Autorin Irene Langemann hat seine Arbeit über Monate begleitet und dokumentiert, wie die Magie der Musik die Senioren am Neckar und Rhein beflügelt, wie aus ihren Liebesgeschichten, aus Leidgeschichten Lebenslieder einer Generation werden , die viel durchgemacht und viel zu erzählen hat.

Die Namen der bundesdeutschen Kinos sind mit diesem Link zu finden!Viel Spaß im Kino wünscht Ihnen Ihre Dagmar Wagner!
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Klatsch und Tratsch einmal ganz anders: Die informative Biografie CAMILLA


Und noch ein kleiner Tip für ein Weihnachtsgeschenk:

Als Biografin lese ich natürlich viele Biografien. Die meisten davon leihe ich mir aus unserer kleinen, schön geführten Gemeindebücherei aus. Leider kann ich nicht allzu viele zum Lesen weiterempfehlen: Zu detailverliebt und distanzlos verlieren sich viele Lebensgeschichten in der Aneinanderreihung von Ereignissen. Vielleicht gut gemeint, aber mühselig zum Lesen, wenn die größeren Zusammenhänge nicht hergestellt werden. Ich steige bei dieser Art von Biografie meistens aus. 

 

Tatjana Gräfin Dönhoff CAMILLA  Diana Verlag 2006ISBN-10: 3-453-28503-4464 Seiten

Von dem Titel CAMILLA allerdings war ich begeistert: Das ist kein Klatsch oder Tratsch im herkömmlichen Sinn, sondern beste leichte Unterhaltung auf hohem Niveau. Die Autorin schildert sehr präzise, wie die Beziehung zwischen Camilla und Charles publikumswirksam aufgebaut und wie genau jeder gemeinsame öffentliche Auftritt geplant und durchkonzipiert wurde, um aus den beiden ein akzeptables und geliebtes Paar zu machen. Eigene Public Relations Strategen wurden dafür extra engagiert und bei Misserfolg schnell wieder ausgetauscht. 

Ein echter Blick hinter die Kulissen, der für niemanden Partei ergreift - auch für Camilla nicht, sondern die tragischen Verstrickungen dieser Dreiecksgeschichte mit den dazugehörigen Hintergründen erzählt, und wie diese dann der Öffentlichkeit verkauft wurden.

Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie jede Geschichte über sogenannte Prominente ganz anders sehen. 

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Die "Älteren und Alten" werden zum Schreckgespenst!

Ziemlicher Groll kommt in mir auf, wenn ich Berichte über die demographische Entwicklung Deutschlands lese, sehe oder höre. Demnach gehöre ich bald zu einer Generation von Schreckgespenstern, einer drohenden Seuche: die prophezeite Überalterung unserer Gesellschaft.

Dies sollen die Fakten zu sein:
Im Jahre 2020 werden circa 25% aller Deutschen älter als 60 Jahre sein. Da ich in genau diesem Jahr 60 Jahre alt werde, gehöre ich auch dazu.
Im Jahre 2030 sind dann bereits schon 34 % der Deutschen über 60 Jahre alt.

Dargestellt wird diese Entwicklung als steigende Altenlast, als eine unheimliche Vergreisung unserer Gesellschaft, ein nicht zu bewältigendes und nicht zu finanzierendes Altenproblem mit entsprechendem Pflegebedarf.

 Als Betroffene frage ich mich: Wie fühlt man sich da?

Das Thema wird so diskutiert, als ob ausschließlich Maßnahmen zur Katastrophenbewältigung die Situation retten könnten.
Sind wir als die „zukünftigen  Alten“ tatsächlich so eine unabwendbare Plage?

Die Beschreibung dieses Phänomens bedient sich nämlich fast ausschließlich negativer Stereotypen: die Alten als gesellschaftliche Last, hilfsbedürftig, defizitär, unselbständig, krank, einsam, schwächlich, uninteressiert.

Natürlich gibt es in unserer Kultur schon immer eine eher negative Erwartungshaltung dem Altern gegenüber, aber was zur Zeit passiert, setzt dieser Einstellung langsam die Krone auf.

 
Foto: Moritz Wagner
In China wird älteren Menschen mehr Respekt entgegen gebracht
und verstecken müssen sie sich auch nicht. 

Dabei sei mir ein kleiner ironischer Seitenhieb erlaubt: Auch die Fernsehwerbung von ARD und ZDF bis 20:00 Uhr bildet die öffentliche Meinung zum Altern mit, hier tobt sich die Pharmaindustrie mit ihren Produkten für die ältere Generation aus, die demnach 

inkontinent,
schlaflos,
dement,
antriebslos, müde, erschöpft,
unterversorgt,
von Muskel, Gelenk und Rückenschmerzen geplagt ist
und brechende Knochen wie Salzstangen hat. 

 

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Halbleer oder halbvoll: Leben Optimisten besser?


Ein Thema kommt bei meiner biografischen Arbeit immer zur Sprache: Ging man als Optimist oder als Pessimist durch´s Leben! Das ist etwas, was meine Kunden bei der Lebensrückschau immer beschäftigt. Denn selbst unsere Erinnerungen sind davon geprägt, sehe ich mehr die positiven, schönen, gelungenen Dinge in meinem Leben, oder konzentriere ich mich auf das, was mir gefallen oder sogar Kummer gemacht hat.

Welche Lebenshaltung nun wirklich besser tut, das haben inzwischen berühmte, seriöse Wissenschaftler untersucht. Wie zum Beispiel Tali Sharot, von der ich Ihnen einige Ausführungen aus ihrem englischen Vortrag „The optimism bias“, zu sehen auf www. ted.com, in deutscher Sprache kurz zusammenfassen möchte.

Was ist ein Optimist? 

Ganz einfach - ein Mensch, der das Eintreten guter Ereignisse überschätzt und das Eintreffen von schlechten Ereignissen unterbewertet. Kurzum, ein Mensch, der meistens denkt, es wird schon gut ausgehen!

Ein gutes Beispiel dafür, dass es mehr Optimisten als Pessimisten gibt, ist die Tatsache, dass Menschen immer noch heiraten, obwohl 40% aller Ehen in der westlichen Welt geschieden werden. Obwohl also jede zweite Ehe aus fünf Ehen in die Brüche geht, als Abschreckung taugt diese Wahrheit nicht. Und auch Geschiedene treten immer wieder erneut vor den Traualtar, was von Samuel Johnson als

 „Die zweite Ehe ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung“

 gewertet wird.

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Zeitgeschichten auf SPIEGEL ONLINE


Für alle, die ihren persönlichen Zeitzeugenbericht einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen, oder auf der Suche nach Zeitzeugen zu bestimmten Themen sind, sei diese Webseite ans Herz gelegt:www.einestages.deNehmen Sie sich ein wenig Zeit zum Herumstöbern!Bei diesem bislang verregneten Sommer eine vielleicht interessante Alternative!Und auch hier sehen wir: Immer mehr Menschen entscheiden sich, ihre Erinnerungen weiterzugeben!In der Hoffnung auf besseres Wetter schicke ich Ihnen die allerbesten Grüße und verbleibe Ihre Dagmar Wagner
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Das Ende ist mein Anfang


Es gibt Filme, die sich schnörkellos an besondere Themen heran wagen: "Das Ende ist mein Anfang" von dem Regisseur Jo Baier ist so ein Film. Der Vater bittet den Sohn um ein Gespräch:

"Wie wäre es, wenn wir zwei uns jeden Tag unter der Pergola im Garten zusammen setzen, und ich dir erzählte, was mir wichtig ist, von mir und meiner Familie und der großen Reise des Lebens."

Tiziano Terzani, italienischer Journalist und Schriftsteller (1938-2004), hat sein letztes Buch "Das Ende ist mein Anfang" zusammen mit seinem Sohn im Angesicht des - aufgrund einer nicht mehr heilbaren Krebserkrankung - bevorstehenden Todes verfasst. Dieser Lebensrückblick wurde mit Bruno Ganz als Tiziano Terzani in der Hauptrolle und Erika Pluhar als seiner Ehefrau Angela verfilmt.

Der Vater zum Sohn:

"Du bist immer ein Teil meines Lebens gewesen, 35 Jahre lang, und doch weiß ich, dass du nicht mein ganzes Leben kennst. So wie ich eigentlich sehr wenig weiß über das Leben meines Vaters und es zum Ende sehr bedauere, dass ich nicht mehr Zeit mit ihm verbracht habe, um über sein Leben mit ihm zu sprechen."

 Tiziano Terzani hat am Schluss ein biografisches Werk verfasst. Aber es ist auch ein Film über den Tod und den Sinn des Leben:

"Ich würde gerne mit dir noch ein bißchen darüber sprechen, um gemeinsam darüber nachzudenken, ob irgendein Sinn in diesem Leben liegt.""Tod ist das einzig Neue, das mir passieren kann. Warum haben wir solche Angst vor dem Tod, wo es Milliarden vor uns getan haben." Nein, dieser Film löst keine Depressionen aus. Die einmaligen Schauspieler zeigen mit schlichter Selbstverständlichkeit, was ein Teil unseres Lebens ist. Keine Rührseligkeit, sondern Leichtigkeit und trotzdem Tiefe.

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Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben - ein schöner Lesetip für alle, die sich mit ihrer Biografie befassen.


Das gelebte Leben wird in eine eigene Biografie gefasst - kein einfaches Vorhaben für die meisten. Das Buch von der Psychotherapeutin Verena Kast „Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben“ kann hierfür eine wunderbare Anregung sein. Keine Sorge: Auch ohne akademische Vorbildung in Psychologie ist es für jedermann lesenswert, als eine gelungene Mischung aus Ratgeber, anonymisierten persönlichen Erfahrungen von Patienten und Informationen zu den Themen Gehirnforschung und Psychologie in sehr verständlicher Art.  

Einen ganz allgemeinen Aspekt möchte ich gerne in Form von Zitaten aus Ihrem Buch herausgreifen: „Es mag sein, dass der Lebensrückblick der Mythos des 21. Jahrhunderts ist. Eine durchaus reizvolle Entwicklungsaufgabe, die sich den heutigen Menschen stellt..." (Seite 14) Manche Psychologen halten den Lebensrückblick „für einen universellen Prozess, also etwas, was zur Entwicklungspsychologie des Alters gehört. Das Interesse, das zur Zeit der Biografiearbeit entgegen gebracht wird, könnte darauf hindeuten, daß dem wirklich so ist.“ (Seite 16) „Wenn diese Erfahrungen dokumentiert werden,..., könnte sich daraus der Alterskultur ergeben.“ (Seite 16) 

Meine Einschätzung, dass biografische Arbeit immer bedeutender wird, scheint sich wieder einmal zu bestätigen. Und wenn ich mit meiner Tätigkeit zu einer neuen Form von Alterskultur beitragen kann, dann freut mich das umso mehr.

Ich bin sicher, das Buch wird Ihnen eine wunderbare Anregung sein, wie Sie Ihre eigene Biografie  verfassen. Praktische Schreibtips finden Sie darin nicht, dafür aber wertvolle Anregungen, unter welchem Gesichtspunkt, aus welcher Perspektive Sie Ihre Lebensgeschichte schreiben können. Das Buch gibt Ihnen bestimmt einen guten Impuls, um mit Ihrer Biografie zu starten.Einen schönen Sommer und alles Gute wünscht IhnenIhre Dagmar Wagner 

 

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Ihre Erinnerungen verändern sich!


Es sind nicht die Dinge des Lebens an sich, die uns prägen, sondern unsere Erinnerungen daran. Also nicht der wunderschöne Urlaub an sich, die Orte, Gerüche, Geräusche und Bilder, die wir vielleicht erleben durften, prägen uns, sondern die Erinnerungen daran, die wir damit verbinden. Doch die Ereignisse und Erfahrungen unserer Lebensgeschichte verändern sich jedes Mal, wenn wir uns wieder neu an sie erinnern. 

Das Gedächtnis  erfasst zwar die Erlebnisse im Augenblick ihrer Wahrnehmung noch relativ wirklichkeitsgetreu. Aber wenn wir diese Erlebnisse erinnern, werden sie danach nicht wieder genauso abgespeichert, wie beim ersten Mal. Unser Erlebnis hat sich nach seiner Erinnerung verändert, und das passiert jedes Mal, wenn wir uns wieder daran erinnern. Erinnerung ist immer das Ereignis plus die Erinnerung an seine Erinnerung. Also es kommt immer etwas dazu. Vielleicht hat die ein oder der andere von Ihnen diese Erfahrung bereits gemacht. Das erklärt auch, warum manche Heldengeschichten immer noch ausführlicher, blumiger werden zum Beispiel. Wir erzählen jede Geschichte immer wieder neu und anders. Das haben neurowissenschaftliche Experimente deutlich gezeigt. 

Damit der Erinnerungsspeicher unseres Gehirns grundsätzlich lebendig bleiben kann, müssen Erinnerungen in irgendeiner Form abgerufen werden. Erinnerungen, die der Mensch nicht mehr abruft, verblassen allmählich. Auch deshalb erzählen sich Menschen ihre Lebensgeschichte, weil sie lebendig bleiben wollen. Werden Erinnerungen, die emotional nur schwach aufgeladen sind, über einen langen Zeitraum hinweg gar nicht mehr abgerufen, verschwinden sie ganz. Umgekehrt gilt: Je öfter sie sich mit einer bestimmten Erfahrung oder Erinnerung beschäftigen, desto stabiler wird diese Erinnerung. Das sollte man auch bedenken, wenn man dazu neigt, mehr die negativen Erlebnisse immer wieder und wieder zu erinnern. Es wäre oft hilfreich, sich auch an die positiven zu erinnern. Denn wenn Sie sich nicht auch an die positiven Erlebnisse erinnern, dann verschwinden diese bald ganz aus Ihrem Gedächtnis, und es bleiben nur die negativen Erlebnisse übrig. Und das wäre traurig, denn damit werden Sie sich nicht wohl fühlen, und wenn Sie sich nicht wohl fühlen, werden Sie eher krank!

Dass wir aber grundsätzlich über unsere Erinnerungen sprechen ist nicht zuletzt für ältere Menschen ein wichtiger Baustein mentaler Fitness. Wer sein autobiographisches Gedächtnis trainiert, schult den Sinn für Zusammenhänge und hält seine Gefühle lebendig.

Erinnerungen sind also nie das, was sie einmal waren. Und Erinnerungen bleiben auch nicht das, was sie einmal waren. Vielleicht haben Sie das ja bei sich selbst schon einmal festgestellt. Oder auch bei anderen. Darum sollte man auch bei der Beurteilung von Lebenssituationen und Menschen aus der Vergangenheit immer vorsichtig sein. Erinnerungen können trügerisch sein. Und das betrifft eindeutig jeden von uns!Alles Gute wünscht IhnenIhre Dagmar Wagner 

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Biografische Arbeit der ganz besonderen Art: Interviews mit Hollywoodstars


Sie haben es sicherlich gemerkt: In letzter Zeit waren meine Blogaktivitäten sehr eingeschränkt. Dafür muss ich mich erst einmal entschuldigen. Ich war einige Zeit in Berlin bei den Dreharbeiten zu Brian de Palmas neuestem Kinofilm PASSION. Parallel dazu führte ich Interviews mit dem großen amerikanischen Regiemeister und seinen Hollywoodstars. Auch das gehört zur biografischen Arbeit, sich mit dem Lebenswerk der Interviewpartner auseinanderzusetzen. Bei Brian de Palma wurde es zur Zeitreise für mich, seit 1960 dreht er Filme als Regisseur. Superstars wie Al Pacino, Sean Penn, Robert De Niro, John Travolta haben ihre ersten Schritte als Schauspieler gemeinsam mit ihm gemacht. Die erste Folge von MISSION IMPOSSIBLE mit Tom Cruise hat Brian de Palma gedreht. Vielleicht kennen auch Sie einige seiner Klassiker: DRESSED TO KILL, SCARFACE, DIE UNBESTECHLICHEN. Kaum einer weiß, dass er auch eine wunderbare Komödie machte, WISE GUYS - Zwei Superpflaumen in der Unterwelt. Ein Regisseur, der für seine Filme über die Mafia und die Grausamkeiten des Krieges ausgezeichnet geworden ist, drehte eine perfekte, leichte Komödie. Auf die Frage, warum er diesem Talent nicht weiter nachgegangen ist, antwortete er: "Komödie ist das schwierigste Genre überhaupt. Wenn du auch nur einen einzigen Fehler machst, dann funktioniert sie nicht mehr. Aber hauptsächlich hat mich gestört, dass die Bildgestaltung zweitrangig ist. Bei einer Komödie wartet man während der Dreharbeiten nur darauf, dass die Schauspieler komisch sind. Das ist das Wichtigste. Bilder zu komponieren steht nicht im Vordergrund. Das aber interessiert mich bei meiner Arbeit als Regisseur, darum habe ich mich der Komödie nicht weiter zugewandt."Es war ein beeindruckendes Gespräch. Leider darf ich im Moment nicht mehr verraten. 100%ige Konzentration, Ernsthaftigkeit und Leidenschaft von einer stillen, besonderen Art durfte ich erleben. Bei dem Gespräch gab es keinerlei Geplänkel, kein small talk. Ihm geht es immer um die Sache!Hier das Foto mit Brian de Palma, meinem Team und mir nach dem Interview!  Untere Reihe: Brian de Palma rechts, Dagmar Wagner links.Obere Reihe: Kameramann Thomas Beckmann, Kamerassistentin Christiane Schmidt, Ton Bernhard JoestEin großes Dank an mein Team, sie haben eine tolle Arbeit gemacht.Bis zum nächsten Mal! Ich wünsche Ihnen alles Gute!Ganz herzliche Grüße von Ihrer Dagmar Wagner
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Über Sturheit und Hirndoping!


Ein wunderbar spannendes Interview, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: Professor Dr. Gerald Hüther, der Göttinger Neurobiologe, spricht darüber, dass unser Gehirn lebenslang lern- und anpassungsfähig ist, und wie das vor sich geht. Und zwar so, dass auch wir Laien das verstehen.

Das Wichtigste: Suchen Sie sich lebenslang neue Herausforderungen! Und zwar immer wieder! Denn diese regen die emotionalen Zentren im Gehirn an. Begeistern Sie sich, denn ohne Gefühle geht gar nichts! Diese Botschaft ist klar. Und eine andere auch:

„Man kann nur gesund und glücklich alt werden, wenn man bei sich selbst ankommt.“ (Prof. Dr. Gerald Hüther im Interview siehe unten.

Das Interview mit Prof. Dr. Gerald Hüther führte Lucian Haas vom Rheinischen Merkur.Das ist Herr Prof. Dr. Gerald Hüther! 

Hier das Interview im Wortlaut:

Rheinischer Merkur

Interview: Lucian Haas, Rheinischer MerkurÄltere Menschen gelten gelegentlich als stur. Was hat das mit dem Gehirn zu tun?Sturheit ist eine Haltung, die durch bestimmte Erfahrungen entsteht. In den meisten Fällen haben sture Menschen – und das gilt nicht nur alte – wohl unglückliche Erfahrungen mit dem Lernen gemacht. Sie haben die Lust verloren, sich auf etwas Neues einzulassen.Ist erworbene Sturheit eine fest verdrahtete Eigenheit im Gehirn, oder kann man sie durchbrechen? Jede einmal entstandene Haltung kann man auch noch im hohen Alter ändern. Das Gehirn ist ein Leben lang anpassungsfähig. Hirnforscher nennen das die Neuroplastizität. Tatsächlich ist die einzige Voraussetzung dafür, dass sich im Hirn wieder neue Verschaltungen und Synapsen entwickeln, eine neue Herausforderung, die für uns bedeutsam ist.Und dann ist selbst das Hirn eines 80-jährigen noch lernfähig?Hüther: Das Schlüsselwort heißt: Aktivierung der emotionalen Zentren. Alles hängt davon ab, ob man sich im Alter noch einmal für etwas begeistern kann.Was passiert dabei im Kopf?Die emotionalen Zentren sind Kerngebiete im Mittelhirn. Deren Neuronen besitzen lange Fortsätze in alle anderen Hirnteile hinein. Wenn uns etwas bewegt und aufwühlt, werden diese emotionalen Zentren stark angeregt. Am Ende der langen Fortsätze werden dann neuroplastische Botenstoffe ausgeschüttet. Sie wirken wie Dünger und bringen die dahinter liegenden Nervenzellen mitsamt ihrer Netzwerke dazu, all das, was im Zustand der Begeisterung besonders aktiviert ist, zu festigen und zu stärken. So werden im Hirn neue Kontakte geschmiedet und bestehende ausgebaut.Geht das bei Erwachsenen genauso leicht wie bei Kindern? Im Grunde ja, mit einem Unterschied. Kinder lassen sich viel leichter begeistern. Ein Kind hat am Tag ungefähr 50 bis 100 solcher Begeisterungsstürme im Hirn. Da geht also mehr als 50 Mal die Gießkanne der Botenstoffe an. Das lässt aber im Laufe des Lebens nach. Man hat Erfahrung, kennt sich aus, weiß „wie der Hase läuft“. Ein Erwachsener erwartet alles schon, kann alles schon, weiß alles schon. In so einem Kopf passiert nur noch wenig neues.Aber es wäre viel mehr möglich?Ja. Ein 85-jähriger Herr aus Bonn könnte immer noch Chinesisch lernen, wenn er sich dafür begeistern würde. Dafür müsste er sich zum Beispiel nochmal in eine hübsche 75-jährige Chinesin verlieben. Die könnte dann sagen: „Komm mit nach Chingfung, mein kleines Dorf in Mittelchina“. Wenn der Mann seinen Gefühlen folgen und sich auf die Reise einlassen würde, könnte er wahrscheinlich nach einem halben Jahr schon ganz gut Chinesisch sprechen.Und wenn er doch lieber in Bonn bleiben und dort Chinesisch lernen wollte?Dann hätte er damit kaum Erfolg. In einem gewohnten Beziehungsgefüge, in dem man es sich über Jahre hinweg eingerichtet hat, ist es immer deutlich schwieriger, den nötigen Sturm der Begeisterung auszulösen.Sie sagen, dass man fürs Lernen bis ins hohe Alter etwas Bedeutsames braucht. Was kann das sein?Wenn es um Begeisterung geht, lohnt es sich immer, auf Kinder zu schauen. Das erste, was für sie im Leben bedeutsam ist, ist der eigene Körper. Die ersten erlernten Netzwerke im Gehirn entstehen schon vor der Geburt anhand der Signalmuster, die aus dem Körper kommen. Als Erwachsener sollte man versuchen, seinem Körper diese Bedeutung und Achtung zurückzugeben. Gymnastik, Feldenkrais-Übungen, Yoga. Das sind alles Dinge, für die man sich bis ins hohe Alter begeistern kann und beglückt erlebt, was man mit seinem Körper noch alles fertig bringt.Was zeigen uns die Kinder noch?Menschliche Beziehungen sind wichtig. Sie sind es, die das Kind nach der Geburt im wesentlichen formen. Auch für ältere Menschen ist es begeisternd, mit anderen in Verbindung zu stehen. Und die schönsten – weil lebendigsten – Beziehungen, die ältere Menschen haben können, sind Beziehungen zu kleinen Kindern. Oma oder Opa zu sein ist im Grunde die beste Altersvorsorge, wenn man sein Gehirn in einem plastischen Zustand halten will.Manche Menschen beginnen im Alter auch noch ein neues Studium an der Universität... Das entspricht der dritten Begeisterungsquelle beim Kind: Wenn sie mit ihrem Körper in Verbindung sind, wenn sie gut in Beziehungen stehen, dann kommt das, was wir Neugier und Gestaltungsfreude nennen. Dann kann man sich für all das begeistern, was es in der Welt noch zu lernen, zu erfahren und zu entdecken gibt. Gibt es Dinge, die das kindliche Gehirn dennoch viel besser lernt, bei denen das erwachsene Hirn deutlich im Nachteil ist? Natürlich hat das Kind eine ganz andere Wachstumsdynamik. Die Durchblutung ist besser. Nährstoffe kommen leichter und schneller an die Zellen heran. Aber diese Eigenschaften würde ich nicht per se als Wert herausstellen. Durch die hohe Dynamik können Kinder unter unglücklichen Bedingungen, in die sie hineingepresst werden, auch extrem verbogen werden. Das passiert einem erwachsenen Hirn nicht mehr, was wiederum ein Vorteil sein kann.Einige Hirnforscher diskutieren mittlerweile offen über Hirndoping. Die Wirkstoffe bestimmter Medikamente verändern die Wirkung von Botenstoffen im Gehirn und steigern so die mentale Leistungsfähigkeit. Ich halte Hirndoping für einen sehr fragwürdigen Auswuchs einer Leistungsgesellschaft, die glaubt, dass das wichtigste, was man mit seinem Hirn machen könnte, das Denken ist. Da werden kognitive Leistungen höher bewertet als alles andere, was man im Leben als Mensch so treiben kann. Wer bereit ist, sich so stark selbst zu funktionalisieren, dass er sogar sein Hirn manipuliert, indem er bestimmte Drogen, sogenannte Cognitive Enhancer, einnimmt, der hat ein Problem mit der eigenen Vorstellung von Identität.Wäre es nicht dennoch eine interessante Variante, dem Lernen im Alter auch durch gezielten Chemieeinsatz auf die Sprünge zu helfen? Wer sich mit Pillen in einen Zustand versetzt, um eine bestimmte Leistung zu vollbringen, ist sehr stark außengesteuert. Der Prozess beim Altern ist aber ein ganz anderer. Man kann nur gesund und glücklich alt werden, wenn man bei sich selbst ankommt. Spätestens im mittleren Lebensalter beginnt normalerweise eine Phase, in der man von der Außenorientierung mehr auf eine Ich-Bezogenheit wechselt.Wie zeigt sich das?Man fragt stärker nach dem Sinn und der Bedeutsamkeit. Solche Altersfragen wird man sich aber kaum noch stellen, wenn man sich mithilfe irgendwelcher Mittel in einen Zustand erhöhter kognitiver Leistungsfähigkeit versetzt. Das ist ja dann ein Zustand, in der der Motor nur schneller läuft. Aber die Frage, wohin man mit diesem Motor eigentlich fahren will, wird gar nicht mehr beantwortet.Hier ist der direkte Link zum Interview! Aber es gibt noch andere interessante Dinge zum Lesen und Entdecken. Hier der Weblink zu seiner Webseite!Was denken Sie über Sturheit und Gehirndoping im etwas reiferen Alter?Ich freue mich auf Ihren Kommentar! Einen schönen Frühling wünscht Ihnen von HerzenIhre Dagmar Wagner 

 

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Fünf Dinge, die die Menschen gegen Ende ihres Lebens am meisten bereuen!


Bronnie Ware, eine australische Pflegerin, hat ein Buch über ihre Erfahrungen mit ihren Patienten geschrieben: Was haben sie am Ende ihres Lebens verpasst oder glauben verpasst zu haben? 

Bronnie WareLeider ist das Buch bislang nur in englischer Sprache unter dem Titel: The Top Five Regrets Of The Dyingerhältlich. 

Auch biografische Arbeit befasst sich mit dieser Frage, darum hier ein kurzer Abriss über die fünf am meisten geäußerten Versäumnisse im Leben:1. Den Mut gehabt zu haben, sein eigenes Leben zu leben.

2. Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.

3. Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen.4. Ich wünschte, ich hätte mich mehr um meine Freunde gekümmert.5. Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt!

Auf stern.de können Sie einen Artikel dazu lesen.

Und wer sich über Bronnie Ware informieren will, besucht ihre Webseite über diesen Link!Schöne Frühlingsgefühle wünscht IhnenIhre Dagmar Wagner 

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Alte Super 8 Filme auf DVD überspielen!


GUTE NACHRICHTEN FÜR ALLE, DIE IHRE ALTEN SUPER 8 FILME AUF DVD ÜBERSPIELEN LASSEN WOLLEN!

Beim letzten Weihnachtsfest drückte mir mein Vater eine Kiste mit 17 alten Super 8 Filmen in Hand, und bat mich, diese auf DVD zu überspielen. Mein erster Gedanke war, ob auf diesen Filmen überhaupt noch etwas zu sehen ist. Schließlich sind sie alle 38 bis 43 Jahre alt.

Filmmaterial bleicht aus, die Bilder verblassen, und so wenig lichtgeschützt, wie mein Vater diese alten Filmrollen archivierte, hatte ich da wenig Hoffnung. Aber das war nicht meine einzige Sorge: Von Freunden wusste ich, dass diese Überspielungen eigentlich sehr teuer sind.

Und darum die gute Nachricht für alle, die ihre alten Super 8 Filme auf DVD überspielen lassen wollen:

Ich habe in Starnberg einen Foto Service gefunden, der diese Überspielung gut und günstig macht. Für 17 alte Super 8 Filme (pro Filmrolle sind es circa 3 Minuten Filmmaterial) habe ich insgesamt 101.- Euro bezahlt. Vor einiger Zeit war dieser Preis noch absolut unmöglich. Es hat Hunderte von Euros gekostet! 

Für die biografische Arbeit sind Erinnerungsstücke ganz besonders wichtig, und alte Super 8 Filme sind da ein ganz besonderer Schatz. 

Für alle also, die an ihrer eigenen Biografie schreiben, und noch alte Super 8 Filme besitzen - zögern Sie nicht, diese auf DVD zu überspielen, falls Sie sie nicht mehr mit einem alten Projektor abspielen können. Sie finden sicherlich einen Foto Service in Ihrer Nähe, der diesen Dienst ebenso günstig und gut anbietet.

Ich will Adresse und Telefonnummer meines Fotogeschäfts dieses Mal nicht veröffentlichen, es sieht sonst nach Werbung aus. Aber natürlich schicke ich Ihnen diese Informationen liebend gerne zu, wenn Sie mir unter KOMMENTAR eine kurze Nachricht schreiben, oder einfach bei mir anrufen. 

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Ein grosses Lob für audiotranskription.de

Logo audiotranskription
Liebe Leser! Ich muss das heute unbedingt einmal auch im Blog geschrieben haben. Alle, die biografisch arbeiten, also auch unsere Kunden, die selber schreiben, sind auf technische Unterstützung angewiesen. Wir brauchen Aufnahmegeräte und Zubehör, die für unsere Zwecke am besten geeignet sind, aber auch Software, mit der wir unsere Audiodateien mittels Computer transkribieren.Und da kann ich die Firma  gar nicht laut und oft genug loben!Nicht nur, dass sie die Software umsonst zur Verfügung stellen, nein, wann immer Sie Hilfe brauchen, rufen Sie dort an, und die Damen und Herren sind immer, aber wirklich immer so freundlich und unglaublich hilfsbereit! Eine Oase in der Dienstleistungswüste Deutschland! Eine absolute Seltenheit.Allein schon wenn Sie deren Webseite www.audiontranskription.de besuchen, und dann den Link Kontakt aufrufen, erkennen Sie bereits an der Präsentation der Mitarbeiter, dass sie es ehrlich meinen mit der Aussage "Wir beantworten sehr gerne Ihre Fragen." Kann ich nur bestätigen!Aber ich bin natürlich nicht der erste Kunde, dem diese nette Firma aufgefallen ist. Eine exzellente Kundenauszeichnung haben sie schon von eKomi bekommen.Natürlich dachte ich, muss ich die Firma jetzt auch noch so loben, sie haben doch schon so viel positive Unterstützung!Aber nein, sagte ich mir, heute muss das einfach sein. In Deutschland wird viel zu wenig gelobt, und eben gerade waren die Mitarbeiter wieder so unglaublich nett - ohne dabei etwas zu verdienen - da muss ich das einmal los werden!Und nein, ich bekomme keine Prozente, weil ich hier indirekt Werbung mache!Technik gehört einfach zu unserer Arbeit, und wenn man dabei gut beraten wir - das ist wirklich Gold wert!Weiter so!HerzlichstIhreDagmar Wagner
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Halten Sie das denn überhaupt aus, Frau Wagner?


Menschen, die auf der Suche nach einer Biografin sind, haben oft meine Webseite studiert, und sich schließlich ein Herz gefasst, mich einfach anzurufen. Ich bin immer dankbar für diesen großen Vertrauensbeweis. Manche meiner Anrufer(innen) haben schwere Schicksale gemeistert, die sie sich nun von der Seele schreiben (lassen) wollen. Beim ersten Telefonat erfahre ich natürlich nie den ganzen Umfang der Geschichte, aber ich spüre, dass es das ein oder andere Päckchen zu tragen gibt. Manchmal werde ich dann direkt gefragt: „Halten Sie das denn überhaupt aus, Frau Wagner?“ Denn sie befürchten, mich mit ihrer Geschichte zu sehr belasten zu müssen.

Ich finde es schwierig, darauf eine angemessene Antwort zu finden. Für mich gehören die schweren Abschnitte einer Lebensgeschichte einfach dazu, und ich denke, dass jede Biografin, jeder Biograf ganz genau so denkt. 

Die persönliche Belastbarkeit aber am Telefon unter Beweis zu stellen - das ist allerdings eine wirklich komplizierte Aufgabe.

Mit den eigenen Schicksalsschlägen aufzuwarten, um damit persönliche Erfahrung zu demonstrieren, das gehört sich einfach nicht. Und das will ich auch nicht. Denn schließlich geht es ja nicht um mein Leben, sondern um das meiner Kunden. 

Oder aber ganz lapidar zu antworten: „Das halte ich gut aus, machen Sie sich keine Sorgen.“ - das scheint mir auch nicht der richtige Weg zu sein. Fänden Sie das wirklich glaubwürdig? Ziemlich schwierig, finden Sie nicht?

Seit 25 Jahren widme ich mich den Lebensgeschichten anderer Menschen zu, habe also viel gehört und viel Erfahrung damit. Und nach den 35 Interviews mit Mördern und Mörderinnen in deutschen Gefängnissen, die ihren Lebenspartner aus `Liebe´ getötet haben, kann ich sagen: „Mir ist nichts Menschliches mehr fremd“. Natürlich helfen mir meine Kenntnisse aus meinem Studium, denn ich habe Psychologie als Nebenfach für meinen Magisterabschluss studiert. Doch all diese Informationen ersetzen nicht das eigene Gespür des Kunden für die Person am anderen Ende der Leitung:

Ich glaube, man kann als Anrufer schon durch die Art des Zuhörens und der Fragen, die die Biografin/der Biograf stellt, spüren, ob sie oder er für die entsprechende Lebensgeschichte ausreichend Lebenserfahrung und Feingefühl besitzt. 

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Erzählpaten - eine ungewöhnliche Initiative aus Berlin!


Erzählpaten. Junge Autoren schreiben die Lebensgeschichten von Senioren auf!Wieder einmal zeigt sich, dass sich jüngere Menschen für die Erinnerungen der `Alten´ interessieren: In Berlin wurden Patenschaften zwischen den Generationen geschlossen, um "dem Erinnern und Erzählen nachzugehen"! Junge Menschen haben sich die Lebensgeschichten älterer Menschen angehört und daraus eigene Geschichten geformt.Wir Biografen bekommen also Konkurrenz!Am 21. Februar 2012 um 20:00 Uhr werden diese Texte im Berliner Literaturhaus vorgelesen. Initiiert wurde das alles von der Schriftstellerin Larissa Boehning. Eine tolle Idee, wie ich finde, die man überall nachmachen kann. Vielleicht gibt es ja hier in meiner Gegend Kooperationspartner - eine Schule zum Beispiel.Hier der Link dazu! Sie müssen dann noch auf den Menüpunkt PROGRAMM klicken, und sich bis zum 21. Februar 2012 scrollen!Leider komme ich heute gerade aus Berlin, und kann nicht dabei sein! Das ist wirklich schade!Aber vielleicht besucht jemand von Ihnen diese Veranstaltung, und schreibt mir danach, wie es war!Wie auch immer - eine tolle Sache, und vielleicht finde ich engagierte Nachahmer hier!Allerbeste Grüße von Ihrer Dagmar WagnerHier die Adresse: Literaturhaus Berlin21. Februar 201220:00 UhrGroßer Saal
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Es war toll und hat richtig Spaß gemacht!


Es war ein wirklich gelungener und wunderschöner Abend, gestern in der Gemeindebücherei Berg/Aufkirchen! Der Vortrag von Dr. Andreas Mäckler und mir kam bestens an, alle Gäste waren gut gelaunt und fühlten sich bestens informiert.Noch bevor die Gäste kamen, war die Stimmung bei Andreas Mäckler und mir richtig gut...Meine Mutter, Frau Renate Schneider, hat mir beim Herrichten der Häppchen geholfen...Und nachdem sich alle ein wenig mit Wein und klassischen Käsehäppchen gestärkt haben, stellt uns Frau Sabine Rampp, die Leiterin der Gemeindebücherei Berg, vor.Ich bin ihr wirklich dankbar, dass wir diese wunderbaren altehrwürdigen Räumlichkeiten als Vortragsraum nutzen durften. Schließlich ist kein geringerer als Oskar Maria Graf hier zur Schule gegangen!!!  Und hier unser Publikum am Ende des Vortrags: gut gelaunt, wie man sieht! Ist doch toll, oder? Ich freue mich über die netten Begegnungen, und danke allen Gästen für Ihr Kommen, meiner Mutter für die Häppchen, meinem Mann für die Transportdienste, und Herrn Dr. Mäckler für die tolle Zusammenarbeit! In diesem Sinne, auch Ihnen alles Gute wünschtIhreDagmar Wagner
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