• Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!
    Willkommen auf meinem BLOG bei älterwerden.net!

    Ich freue mich, daß Sie meinen BLOG besuchen, mit dem ich rund um´s Thema Älterwerden  unterschiedliche spannende Aspekte aufgreifen möchte. 

    Gleichzeitig möchte ich Ihnen auch neue Sichtweisen erschließen, und empfehle Ihnen Bücher, Filme, Projekte und Links, die ich interessant und diskussionswürdig finde. Über den ein oder anderen Tipp von Ihnen würde ich mich natürlich ganz besonders freuen, genauso wie über einen regen Austausch mit Ihnen! Schreiben Sie mir doch einfach, und wenn Sie möchten, veröffentliche ich gerne Ihren Beitrag auf meinem BLOG.

    Machen Sie mit!

    Herzlichst Ihre Dagmar Wagner

6 minutes reading time (1241 words)

3. Teil meiner Blogreihe: Meine pflegebedürftigen Eltern - Erlebnisberichte. Heute: Wo kann ich mich beraten lassen?

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Nach dem Medizinschungel folgt der Pflegedschungel. Sie sind absolut neu dabei? Dann ein paar persönliche Tipps aus meiner Erfahrung zur Beratung zu Pflege, Gelder aus der Pflegekasse und Pflegegrad! Wer kann Sie am Besten aufklären: Denn ohne eine gute Beratung sind Sie aufgeschmissen! Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen - je eher, desto besser, desto kürzer Ihr Leidensweg! Und nochmals: Das sind meine persönlichen Erfahrungen. Ich behaupte nicht, ALLES zu wissen!

Für mich gilt: Ich will Klarheit, auch wenn's weh tut, damit komme ich am besten weiter. Ich will wissen, was „LOS" ist. Das galt besonders bei der Demenz eines Elternteils. Die schlimmste Zeit war die unklare ZEIT: Was ist denn mit ihm? 

Aber was folgt nach der Diagnose?

SIE BRAUCHEN HILFE!

Und hier zuerst meine wichtigste Erkenntnis:

Unabhängige Pflegeberater:innen!

Die sympathische Dame auf dem Foto war mein persönlicher Rettungsengel: Frau Verena Campbell ist freiberufliche Pflegeberaterin. Der Beruf einer unabhängigen Pflegeberater:in ist noch unbekannt. Darum hier meine Empfehlung, sich an diese Berater:innen zu wenden. Verena Campbell ist top ausgebildet als Diplom Pflegewirtin (FH) und mit einem Master of Arts in Sozialrecht an der FH Frankfurt/M.

Berufliche Erfahrung hat sie

  • als Gründerin und Geschäftsführerin von OPTIMUM Pflegeberatung, eine von den Landesverbänden der Pflegekassen anerkannte Pflegeberatungsstelle
  • als Pflegeberaterin Pflegestützpunkt Main-Kinzig-Kreis
  • als Pflegeberaterin Compass Private Pflegeberatung
  • als Pflegeberaterin in Health Care Unternehmen
  • als Pflegedienstleistung Ev. Altenhilfezentrum Birstein
  • als Pflegefachliche Gutachterin MD Hessen
  • als examinierte Krankenschwester
  • in der Pflegeüberleitung Entlassungsmanagement

Puh, da wird mir ganz schwindelig. Das ist wirklich beeindruckend.

Frau Campbell berät Sie auch vorher zum Thema BESUCH VOM MEDIZINISCHEN DIENST ZUR EINSTUFUNG DES PFLEGEGRADS.

Hier geht es zu ihrer Webseite

https://optimum-pflegeberatung.de/

Und hier geht es zu der kostenlosen APP Nui

https://nui.care/diepflegeleichtapp

die pflegende Angehörige unterstützt, und die Verena Campbell mitentwickelt hat. Ich finde das eine prima Idee, habe mich da aber noch nicht so eingelesen, weil ich den persönlichen Kontakt bevorzuge.

Wer einen Pflegegrad erhält, muss innerhalb von 6 Monaten einer Beratung erfahren haben - das ist gesetzliche Pflicht, es steht im Gutachten und viele überlesen das. Wer es versäumt, erhält keine Pflegeleistungen mehr.

Die Damen und Herren von der Pflegeberatung kommen zu Ihnen nach Hause, diese Beratung wird von der Krankenkasse bezahlt. Ich finde, das ist ein vernünftiger Gedanke. Nicht ganz auszuschließen ist allerdings, dass es sich auch um eine Art HÄUSLICHE KONTROLLE handelt, also ob die zu pflegende Person gut versorgt wird, wie sieht die Person aus, und ob der Haushalt in Ordnung ist. Tatsächlich gibt es auch Missbrauch mit den Pflegegeldern, die pflegende Angehörige erhalten. Das bedeutet dann: Geld wird genommen, getan wird nix. Aber das ist wirklich die Ausnahme.

Natürlich bieten auch andere Dienste wie das Deutsche Rote Kreuz oder der ASB eine Pflegeberatung an. Mit ihnen habe ich nur keine Erfahrung gemacht.

Mit Verena Campbell hatte ich eine sehr persönliche, qualitativ hochwertigste Beratung. Frau Campbell an meiner Seite zu wissen - das ist einfach eine große Beruhigung.

Pflegestufe bedeutet Geld- und Sachleistungen. Da erhalten Sie aus verschiedensten Töpfen GELDER. Manche können Sie auch kombinieren. Auch da kann einem schwindelig werden. Hier hilft Frau Campbell weiter! Da brauchen Sie Topleute, die sich auskennen, sonst geht's an Ihr Portemonnaie!

Zum Beispiel: Die 131.- Euro monatlicher Entlastungsbetrag verfallen nicht am Ende des Jahres, sondern sparen sich an z.B. die aus dem Jahr 2024 verfallen erst Ende Juni 2025. Die nicht genutzte Verhinderungspflege mit Kurzzeitpflege verfällt am Ende des Jahres.

Wenn Sie eine Unterstützung haben, dann klären Sie vorher ab, aus welchen Töpfen diese bezahlt werden sollen. Denn diese stellen die Rechnung direkt an Kasse, ist auch gut so, sonst hätten Sie noch mehr Stress. Ist halt ärgerlich, wenn alles aus dem Entlastungsbetrag bezahlt wird, und dann fehlt es im nächsten Jahr bis Ende Juni an irgendeiner Ecke.

Milliarden Euro der Pflegekassen werden nicht abgerufen…Sicher auch aus Unkenntnis! Die selbständigen Pflegeberater:innen sind immer super ausgebildet und geben sich die größte Mühe, Ihnen das alles zu erklären.


Und hier nun andere Stellen, an die sich auch, oder nur, oder eben zusätzlich wenden können:

  1. Seniorenbeauftragte in Ihrer Stadt oder Gemeinde

Inzwischen hat fast auch jede noch so kleine Gemeinde oder Stadt eine(n) Seniorenbeauftragte(n). Egal worum es geht - fragen Sie nach dieser Person in Ihrem Wohnort. Diese kennt sich in Sachen PFLEGE aus. Die Stadt Wächtersbach, der Wohnort meiner Eltern, hat eine ganz großartige Seniorenbeauftragte, Frau Schmidt-Habermann. Der Bürgermeister Herr Weiher hat vor einigen Jahren extra diese Stelle geschaffen: 

BRAVO! Note 1!

2. Landratsamt

Ich weiß aber auch: Manche schämen sich, wenn bekannt wird, dass ein Familienmitglied z.B. Demenz hat. Niemand soll das wissen. Darum meiden sie die Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Es steht mir nicht zu, das zu kommentieren. Für diesen Fall mein Tipp: Gehen Sie eine Stufe höher, rufen Sie im Landratsamt an, und fragen Sie dort nach der für Senior:innen zuständigen Abteilung. Bringen Sie dort Ihr Anliegen vor, wenn Sie sich so wohler fühlen. Landratsämter haben in der Regel auch eine(n) Demenzbeauftragte(n), so wie Landesregierungen auch. Aber an die Landesregierung müssen Sie sich nicht wenden, das wäre doch etwas zu HOCH gegriffen.

3. Krankenkasse

Jetzt wird's schwierig. Meine Eltern sind bei der BARMER versichert, ich bin ein Glückspilz. 100% und Note 1 für die Barmer. Bei absolut jedem Telefonat erhalte ich freundliche, kompetente und lösungsorientiert Auskunft. Anliegen werden umgehend gelöst. Nein, das ist kein Traum und die BARMER zahlt mich nicht für dieses Lob. Sie können nur hoffen, dass Ihre Krankenkasse genauso gut arbeitet, aber was ich so höre, ist das die Ausnahme. Ich frage mich nur: Wenn's die Barmer kann, warum dann all die anderen nicht? In der Regel kann vieles online abgewickelt werden. Auch wenn Sie damit nicht vertraut sein sollten: Meistens geht das schneller. Mein Tipp: Quälen Sie sich durch die Software durch!

4. Sozialpsychiatrische Dienst

Dieser Dienst ist eine gute Anlaufstelle auch für gerontopsychiatrisch erkrankte (ältere) Menschen, meistens geht's um Demenz, aber auch um Depressionen.

Hier können Sie auch Tests machen lassen. Oder sich als Angehörige beraten lassen, wenn Verhaltensauffälligkeiten zur seelischen Belastung werden, und Sie gar nicht wissen, wie Sie das als Familienmitglied noch aushalten sollen. Wichtig: Sie müssen nicht alles ertragen. Zumindest sollten Sie sich erlauben, Ihre Überforderung zuzugeben. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dieser Einrichtung gemacht. Geben Sie den Begriff als Suchbegriff zusammen mit Ihrem Wohnort ein, dann werden die nächst gelegenen Dienststellen angezeigt.

Bei Demenzkranken können Aggressionen zur Fremd- oder Depressionen zu Eigengefährdung führen. Man steht dem hilflos gegenüber und überlegt machmal sogar, die Polizei oder Sanitäter zu rufen. Und da ist sie wieder - die Scham. Dann erfährt es ja der ganze Ort. Das sind Extremsituationen, die sie häufiger erleben? Dann machen Sie dringend einen Termin. Die bittere Wahrheit aber ist: Niemand kann in der BRD einfach so „abgeholt und weggesperrt" werden. Tatsächlich muss es erst zum Äußersten kommen. Eine Mitarbeiterin aus einem Sozialpsychiatrischen Dienst meinte zu mir:

„Wir begleiten viele Fälle, und sehenden Auges erleben wir dann den Supergau."

4. Hilfreiche Webseiten

Alle Webseiten aufzuzählen - unmöglich. Die Webseite

pflege.de kann ich sehr empfehlen. Hier könnten Sie sogar selber den Test zum Pflegerad machen für eine Person. Das geht aber nicht anonym, Sie müssen eine Emailadresse angeben, aber nicht den Klarnamen der zu testenden Person. Mit dieser Emailadresse sind Sie automatisch im Verteiler und erhalten regelmäßig Informationen rund ums Thema Pflege: Super gut aufbereitet und aktuell. Ich finde die Webseite empfehlenswert!

Aber natürlich ist mir eine „echte Person" wie die unabhängige Pflegeberaterin Frau Campbell immer lieber! 

Mir schwirrt jetzt der Kopf. Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Pflegedschungel. Aber es hilft nix: Pflegende Angehörige müssen da durch. Eine(r) muss es ja machen. Fragen Sie lieber zuviel, als zuwenig. Das steht Ihnen zu.

Eines möchte ich aber auch sagen: Wir sind in der BRD mit all den nötigen Unterstützungen für die Pflege zuhause wirklich gut aufgestellt.

Das hatte ich so nicht erwartet.

Wie wäre es mit einem persönlichen Kennenlernen od...
 

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