Die folgende kurze Geschichte wurde mir von einem guten Freund erzählt, der mir immer wieder versicherte, dass sie wahr sei. Denn ich konnte es wirklich nicht glauben. Diese Geschichte bringt uns die Welt demenzkranker Menschen ergreifend näher mit einem ganz besonderen Einblick:
Der Sohn geht mit seinem demenzkranken Vater durch die Münchner Fußgängerzone. Der Vater muss auf die Toilette, zum Glück ist der „Münchner Stachus" (ein Verkehrsknotenpunkt und bekannter Platz) nicht weit, wo es im Untergeschoß eine öffentliche Toilette gibt. Der Sohn führt den Vater dorthin und wartet draußen auf dessen Rückkehr. Die Zeit vergeht, kein Vater in Sicht. Der sensible Sohn will seinen Vater nicht hetzen und wartet weiter geduldig, bis es ihm doch mulmig wurde. Irgendwann ist die Sorge, daß etwas passiert sein könnte, stärker und er öffnet die Tür zur öffentlichen Männertoilette. Bereits durch einen kleinen Spalt entdeckt er seinen Vater, der vor dem Spiegel des Handwaschbeckens steht und sich angeregt mit seinem Spiegelbild unterhält. Der Sohn zögert nur kurz und ruft seinem Vater zu:
„Ach da bist du ja, Papa! Wo bleibst du denn?"
Der Vater lächelt seinem Sohn zu, beendet sein Gespräch und geht auf ihn zu:
„Du glaubst nicht, was ich eben für einen netten Mann kennengelernt habe."
Der Sohn läßt seinen Vater in dessen Glauben und der Vater fährt fort:
„Es ist wirklich selten, dass man auf jemanden trifft, mit dem man sich so gut unterhalten kann!"
Eine Geschichte, so schön, zum Weinen!
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