Dieser Kommentar erreichte mich zu Ernas 107. Geburtstag und enthält eine Information, die auch mir neu ist:Gast: Sehr schön, dies zu lesen und dazu passt eine kürzliche Meldung aus der Ärzte Zeitung: Fast jeder 4. über Hundertjährige benötigt keine regelmäßigen MedikamenteVielen lieben Dank für Ihren Beitrag liebe Leserin/lieber Leser! Das sollte auch für "Jüngere" ein Ansporn" sein!Eine schöne Adventszeit wünscht Ihnen Ihre Dagmar Wagner
Ziemlicher Groll kommt in mir auf, wenn ich Berichte über die demographische Entwicklung Deutschlands lese, sehe oder höre. Demnach gehöre ich bald zu einer Generation von Schreckgespenstern, einer drohenden Seuche: die prophezeite Überalterung unserer Gesellschaft.
Dies sollen die Fakten zu sein:
Im Jahre 2020 werden circa 25% aller Deutschen älter als 60 Jahre sein. Da ich in genau diesem Jahr 60 Jahre alt werde, gehöre ich auch dazu.
Im Jahre 2030 sind dann bereits schon 34 % der Deutschen über 60 Jahre alt.
Dargestellt wird diese Entwicklung als steigende Altenlast, als eine unheimliche Vergreisung unserer Gesellschaft, ein nicht zu bewältigendes und nicht zu finanzierendes Altenproblem mit entsprechendem Pflegebedarf.
Als Betroffene frage ich mich: Wie fühlt man sich da?
Das Thema wird so diskutiert, als ob ausschließlich Maßnahmen zur Katastrophenbewältigung die Situation retten könnten.
Sind wir als die „zukünftigen Alten“ tatsächlich so eine unabwendbare Plage?
Die Beschreibung dieses Phänomens bedient sich nämlich fast ausschließlich negativer Stereotypen: die Alten als gesellschaftliche Last, hilfsbedürftig, defizitär, unselbständig, krank, einsam, schwächlich, uninteressiert.
Natürlich gibt es in unserer Kultur schon immer eine eher negative Erwartungshaltung dem Altern gegenüber, aber was zur Zeit passiert, setzt dieser Einstellung langsam die Krone auf.
Foto: Moritz Wagner
In China wird älteren Menschen mehr Respekt entgegen gebracht
und verstecken müssen sie sich auch nicht.
Dabei sei mir ein kleiner ironischer Seitenhieb erlaubt: Auch die Fernsehwerbung von ARD und ZDF bis 20:00 Uhr bildet die öffentliche Meinung zum Altern mit, hier tobt sich die Pharmaindustrie mit ihren Produkten für die ältere Generation aus, die demnach
inkontinent,
schlaflos,
dement,
antriebslos, müde, erschöpft,
unterversorgt,
von Muskel, Gelenk und Rückenschmerzen geplagt ist
und brechende Knochen wie Salzstangen hat.